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Die schleichende Gefahr: Defekte Originale. Wie können wir vorbeugen?

von: 
Zuletzt geändert: 05. Jan. 2020 12:05
4 633 Zuletzt geändert 05. Jan. 2020 12:05

Früher oder später trifft es wahrscheinlich jeden einmal. Wir öffnen ein Bild in der Mediathek, das wir vor langer Zeit aufgenommen haben, um es vergrössert zu betrachten oder zu bearbeiten. Und zu unserem Schrecken fehlen ganze Blöcke im Bild (siehe die Bilder unten). Meistens tritt dies bei JPEGs auf. es erscheint uns, als hätte Fotos unsere Bilder zerstört, aber das ist nicht der Fall.

Solche JPEG Probleme können auftreten, wenn nach und nach einzelne Blöcke auf der Festplatte kaputtgehen, weil die Festplatte am Ende der Lebenszeit angekommen ist. Oder wenn man Bilder auf  SD-Karten, USB-Flash-Laufwerken, oder auf einem Netzwerkslaufwerk hält. Flash Speicher muss häufiger an Strom angeschlossen werden, damit die Daten erhalten werden, und bei Netzwerkslaufwerken kann es zu Übertragungsfehlern oder Synchronisationsfehlern kommen. Und da JPEGs so stark komprimiert sind, reichen wenige gekippte Bits um ganze Blöcke des JPEGS zu zerstören. Jedesmal, wenn Fotos kopiert werden müssen (Sicherheitskopien, Umzug auf einen anderen Rechner, Restaurieren von einer Sicherheitskopie, download von iCloud) kann es zu Übertragungsfehlern kommen. Nach so vielen Jahren ist es schwer zu sagen, was die JPEGs beschädigt hat. Es kann ein Wackelkontakt im Kartenleser oder Kamerakabel sein, oder ein Flash Speicher, der lange keinen Strom gesehen hat, eine Festplatte, die am Ende der Lebenszeit ist.


Das Problem:

Fotos importiert die Originale der Bilder und Videos, aber wir arbeiten in der Bedienoberfläche fast nur mit den Vorschauen und Miniaturen der aktuellen Version der Bilder. Fotos verwaltet ja jedes Bild in zwei Fassungen - das Original, das nie verändert wird, so dass wir Anpassungen rückgängig machen können und alle Anpassungen vom Original ausgehen können. Das garantiert, dass beim Bearbeiten kaum ein Qualitätsverlust auftritt.

Da Fotos uns immer die Miniaturen oder Vorschaudateien zeigt und wir die Originale nur zu sehen bekommen, wenn wir ein Bild gerade bearbeiten, sehen wir oft erst Jahre später, dass das Original für ein Bild beschädigt worden ist. Unsere Bilder können langsam im Hintergrund dahinsterben, und wir bemerken es nicht, da die Vorschauen und Miniaturen noch gut sind und uns eine heile Welt vorgaukeln.

Unser Time Machine backup hilft dann nicht mehr, da selbst bei einer sehr grossen Backup Platte die Historie wohl nur wenige Jahre in die Vergangenheit zurückgeht. Ältere Backups werden ja entfernt, wenn die Backup-Platte voll wird.


Letztes Jahr musste ich bis zu einer Kopie einer iPhoto Mediathek von 2002 zurückgehen, um ein defektes Original zu ersetzen.


Wie können wir uns schützen?


Ich empfehle vier Vorsichtsmassnahmen:

  1. Prüfen beim Import: Wenn wir die Originale von einer Kamera importieren, sollten wir jedes Bild einzeln ansehen, ob es lesbar ist und korrekt übertragen wurde. Beim Import mit Digitale Bilder oder Fotos sehen wir ja auch nur Miniaturen der eingebetteten Vorschaudateien und nicht die Bilder selbst.
  2. Eine Sicherheitskopie der Originale: Wenn wir sicher sind, dass alle Fotos korrekt auf den Rechner übertragen wurden, sollten wir eine Sicherheitskopie der Originale auf einem anderen Laufwerk anlegen (und diese Kopie auch prüfen). Erst dann können wir die Fotos von der Kamera oder Karte löschen. Niemals die Bilder direkt nach dem Import von der Kamera löschen, bevor wir die Bilder geprüft haben. Dadurch sind schon viele unersetzliche Bilder verloren gegangen. Die zusätzliche Kopie der Originale hat einen weiteren Vorteil. Seit Catalina müssen wir ohnehin Kopien der Originale sichern, da Catalina alle Originals umbenennt und so unübersichtlich speichert, dass wir sie nicht mehr ohne Fotos aus einer Mediathek extrahieren können. Sollte die Mediathek je so stark beschädigt werden, dass Fotos sie nicht mehr öffnen kann, oder wenn wir zu einer früheren Version des Systems zurückkehren wollen, haben wir wenigstens eine Kopie der Originalfotos. Ich erstelle die Kopie der Originale noch bevor die Fotos in Fotos importiert werden.
  3. Früherkennung - Regelmässiges Prüfen der Originale: Zumindest für meine Favoriten schaue ich gelegentlich alle Bilder im Bearbeitenmodus vergrössert an, ob sie eventuell beschädigt sind, bevor sie vom Time Machine backup als zu alt verschwinden. Man kann auch Programme laufen lassen, die die JPEGs prüfen. Ich lasse jetzt gelegentlich Corrupt JPEG Checker laufen, um den kompletten "Originals" oder "Masters" Ordner in der Fotos Mediathek auf defekte JPEGS zu überprüfen und eventuelle Schäden schnell zu entdecken.
  4. Regelmässige Hardwaretests: Sollten wir auf defekte Bilder stossen, würde ich auf jeden Fall einen Hardwaretest laufen lassen, um die Hardware gründlich zu prüfen (Die Apple Diagnose auf dem Mac verwenden - Apple Support). Und die externen Laufwerke mit den Sicherheitskopien nicht zu lange unbenutzt lagern.


Es gibt Programme, die behaupten, sie könnten defekte JPEGs reparieren, aber ich habe nie eins davon getestet, und kann daher keins empfehlen. Vorbeugen ist jedenfalls besser.


Ein paar Beispiele aus meiner Mediathek von 2012, als ich das erste Mal solche JPEG-Defekte entdeckt hatte: https://discussions.apple.com/thread/3620471?answerId=17173902022#17173902022


Bisher konnte ich alle Bilder bis auf eins wieder retten, falls ich auf defekte JPEGs gestossen bin, dank der Kopien der Originale und der Kopien der alten iPhoto und Aperture-Mediatheken. Für das eine unrettbare Bild war sogar die Sicherheitskopie des Originals defekt.



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