Ich bin zwar nicht professioneller Fotograf, verdiene damit also nicht mein Geld, benutze aber seit ca. 1 Jahr einen iMac Pro mit 10 Kernen, 32 GB Ram, Radeon Pro Vega 64, 1 TB SSD mit Magic Mouse und Trackpad (also ca. 7300.-€) mit dem Adobe Foto CC Abo, also Lightroom und Photoshop. Die Bilder kommen von einer SQD-Karte einer Nikon D850, sind also als RAW ca. 50 MB groß. Der IMP entspricht also der im Internet meistens empfohlenen Preis/Leistungs-Konfiguration.
Ich würde nicht, wie mein Vorredner, pauschal empfehlen, die größte Ausbaustufe zu wählen, nur weil es das Budget hergibt. Im Gegenteil. Das würde ich nur dann machen, wenn in Zukunft noch aufwendige 4/8k-Videobearbeitung oder CAD-Anwendungen hinzu kommen könnten. Auch in der Audioproduktion z.B. mit Logic Pro kann ein High End IMP sinnvoll sein, wenn man z.B. mit zahlreichen in Echtzeit zu berechnenden Plugins und großen Mehrspurprojekten arbeiten muss.
Allerdings kann ich jetzt leider nicht den imposanten Performancegewinn bei der Bildbearbeitung zwischen meinem alten 2013er iMac und dem neuen IMP feststellen.
Speziell das Laden einer mittelgroßen LR-Mediathek, die sich wie die Originalbilder auf einer externen SSD befindet, das Erstellen von Smart-Vorschauen, die Synchronisation einer ca. 150 Bilder großen Fotoreihe, gehen mir in Anbetracht meiner Rechnerkonfiguration dann doch noch etwas gemütlich von statten. Wohlgemerkt, ich vergleiche es mit einem i7 iMac von 2013, der aber auch schon die bessere Grafikkarte und die damals beste CPU hatte.
Und natürlich wird eine Mediathek, die sich auf der internen SSD befindet schneller geladen und berechnet werden, als eine, die sich auf einer externen, wenn auch SSD, befindet. Die externe Crucial SSD hat lt. Blackmagic-Test eine Write/Read-Rate zwischen 470 und 520 MBit. Die interne SSD ist da Faktor 4 schneller.
Wir wissen aber, das selbst die 4TB-Variante des IMP, welche mit zusätzlichen 3360.-€ zu Buche schlägt, bei derart großen und zahlreichen Bildern schnell voll sein würde. Daher bleibt einem nur die Alternative einer externen SSD. Erst recht, wenn du es gewerblich betreibst und nicht "nur" Urlaubsfotos anfallen. Ich würde daher eher die Performance einer externen SSD als Maßstab nehmen.
Auch unter PS CC lässt sich mit meiner Konfiguration des IMP gut arbeiten, selbst bei zahlreichen Ebenen und Smart Objekten und alldem, was man da so benutzt. Hier gibt es kaum Wartezeiten, aber eben alles nur moderat schneller.
Damit wir uns recht verstehen. Der IMP ist auf jeden Fall das Werkzeug, was bei diesen Anwendungen eine flüssigere Arbeit ermöglicht. Und je nachdem von welcher Rechnerkonstellation du kommst, wirst du einen WOW-Effekt bemerken. Ich bezweifle nur, dass die höchste Ausbaustufe tatsächlich im beschriebenen Bereich noch spürbare Performancesteigerungen bringen wird.
Die größte SSD macht den Mac nicht schneller, die beste Grafikvariante habe ich bereits. OK, der Arbeitsspeicher mit 128 GB könnte sich noch positiv auswirken, aber unter welchen Anwendungen wäre das dann der Fall? Und finde erst mal Anwendungen, die 18 Kerne nativ unterstützen.
Selbst native 4K-Videos unter Final Cut Pro werden auf meinem 10Kern-IMP (im Store steht ein 8Kern-IMP) nicht ruckelfrei wiedergegeben und ich lege noch nicht einmal große Effekte auf die Spuren. Speziell bei den Szenenübergängen gibt es immer wieder kurze Aussetzer auch wen sie hart geschnitten sind. Bisher konnte man mir nicht schlüssig erklären, warum dies so ist. Ich denke, dass die in den Apple Stores gezeigten 4K bzw 8K-Demos optimierte Medien sind, die als Proxy laufen und daher so schön flüssig daher kommen. Aber optimierte Proxys hätte ich auch schon auf meinem alten iMac nutzen können und hätte eine flüssigere Arbeit gehabt. Da erwarte ich von einer derartigen Rennmaschine schon mehr. Das Hintergrundrendern geht allerdings deutlich schneller von statten. Aber wie gesagt. Eine weiche Blende zwischen zwei normalen 4K-Clips sollte auch ohne Rendering in Echtzeit funktionieren. Hier ist mein 2017er MacPro mit 2,9 GHz nicht wirklich schlechter, natürlich dauert das Rendern länger, aber die eine Wiedergabe von hart geschnittenen 4K-Szenen klappt vorzüglich. Nur hört man das dann auch beim Lüfter, den man im IMP nur schwer zum aufheulen bringt.
Wenn Geld nun wirklich gar keine Rolle spielt, mein Gott, dann gönne dir die 15000€-Kiste. Man darf dann nur nicht enttäuscht sein, wenn man trotzdem selbst bei Standard-Anwendungen Rechenzeiten in Kauf nehmen muss.