WhatsApp verschickt Link eigenständig an Kontakte weiter

Hallo Zusammen,


Mein Vater hat gestern den 06. August um ca. 14:18 auf seinem iPhone SE (3. Generation) von einem Kontakt in der App „WhatsApp“ einen Link zu einer Fake-Seite des Discounters „LIDL“ erhalten. Laut der Linkvorschau ging es dabei angeblich um einen Lebensmittelpreiszuschuss.


Da der erhaltene Link mit der URL

„http://marcoconut.top/…“ unmöglich echt sein kann und somit Fake sein muss, hat er die WhatsApp mit dem Link angeblich direkt gelöscht. Der Link wurde von ihm nicht wissentlich geöffnet.


Obwohl er die WhatsApp mit dem Link angeblich direkt gelöscht hat, wurde wohl ohne sein Zutun (!) im Hintergrund automatisch der Link an alle bereits offenen Chats in WhatsApp weiter geschickt. 

Um Schaden von seinen Kontakten abzuwenden habe ich die verschickten Links natürlich schnellstmöglich wieder gelöscht.


Wie kann es passieren, dass er einen Link erhält, diese WhatsApp löscht und der Link dennoch automatisch im Hintergrund weiter geschickt wird?

Ist das überhaupt möglich?


Kann durch den Link Schadware (Trojaner, Spyware, etc.) auf sein Gerät gelangt sein?

Kann durch den Link Zugriff auf sein Gerät erlangt werden? 


Kann überprüft werden, ob Schadware auf das Gerät gelangt ist, oder ob jemand Zugriff auf das Gerät erlangt hat?


Welche Sicherheitsvorkehrungen können oder sollten wir nun treffen?



Ich hoffe jemand hatte schonmal mit sowas zu tun und kann uns vielleicht bei der Problematik weiterhelfen.

Ich bedanke mich schon einmal im Voraus!


Liebe Grüße

Pascal Müller

Gepostet am 07. Aug. 2022 13:30

Antworten
20 Antworten

07. Aug. 2022 22:03 als Antwort auf KlausZwiebel

Es geht hier nicht um Lügen, sondern eher um das Thema „Fehlbedienung“. Die Anzahl der Adressaten eines Chats ist bei WA seit einigen Versionen begrenzt, es ist technisch überhaupt nicht möglich, an alle Kontakte gleichzeitig einen identischen Chat zu schicken.


Wenn du unterstellst, dass sich Schadsoftware auf dem iPhone befindet (was unter iOS nicht möglich sein kann, jedenfalls nicht in einem solchen Zusammenhang), macht es keinen Sinn, das Gerät aus einem kompletten, aktuellen Backup wiederherzustellen. Das Backup müsste aus der Zeit vor dem Ereignis stammen, um zu verhindern, dass die (hypothetische) Schadsoftware mit zurückgesichert wird.


Das Gerät muss also händisch neu eingerichtet werden, wenn ein solches Backup nicht existiert.


Es scheint mir in dem Zusammenhang viel wichtiger, sämtliche relevanten Zugangsdaten zu ändern, um Phishing auszuschliessen.

07. Aug. 2022 13:38 als Antwort auf KlausZwiebel

Grundsätzlich ist das möglich, wenn es denn eine Art „Whatsapp-Wurm“ gäbe oder das iPhone (darum geht es doch ?) Teil eines Botnetzes wäre.


Auf einem Computer würde ich das für möglich halten, auf einem iPhone eher nicht. WA selbst verschickt die gleiche Nachricht nicht an mehr als fünf (oder waren es 10?) verschiedene Adressen.


Um sicherzugehen, dass das iPhone nicht kompromittiert ist, kann man es zurücksetzen. Und (auf einem anderen Gerät) alle Passwörter etc. ändern.

08. Aug. 2022 03:44 als Antwort auf KlausZwiebel

Die erste Frage wäre, was macht WA mit einer Nachricht - lädt die App sie inklusive der Ressourcen, auf die der Link zeigt oder nur die lokalen. Wobei auch ein lokales Bild schon ausreichen könnte, gewisse Aktionen auszulösen, in dem man Fehler ausnutzt. Wenn nun die Nachricht an jeden Kontakt sich etwas unterscheidet (z.B. ein Zähler vor der eigentlichen Nachricht), kann man die Begrenzung auf 5 Kontakte umgehen. Da der Nutzer mit hoher Wahrscheinlichkeit die Nachricht nicht bewusst weitergeleitet hat, das glaube ich dem Nutzer, dürfte es sich um einen WA Wurm handeln. Die Frage wäre nun, liegt der Fehler im WA Client für iOS oder ist es ein mehr generischer Fehler. Einen erfolgreichen Angriff auf iOS würde ich zur Zeit noch ausschließen.

07. Aug. 2022 14:21 als Antwort auf Netcracker

Vielen Dank für die schnelle Antwort.


Ich persönlich halte das alles auch für eher unwahrscheinlich, will meinen Vater aber nicht des Lügens bezichtigen und möchte die Sache daher auf jeden Fall ernst nehmen.


Kann ich per iTunes ein Backup erstellen, das iPhone komplett zurücksetzen und das Backup wieder aufspielen?

Oder würde eine eventuell vorhandene Schadware diesen Vorgang „Überleben“ können?

07. Aug. 2022 22:58 als Antwort auf Community-Benutzer

Der Datenklau ist nicht nur auf FB und Google beschränkt. Apple ist da keine Ausnahme.


Ich kenne verschiedene Versuche, andere Messenger-Dienste - wie z.B. Signal - in Unternehmen einzuführen. Alle gescheitert. Die MA nutzen lieber ihre privaten Geräte zu Kommunikation, statt auf WA zu verzichten.


Das hier ist etwas undurchsichtig. Wahrscheinlich war das so eine „Kettenbrief“-Nachricht…Was aber genau passiert ist, lässt sich kaum rekonstruieren. Auf Nummer sicher zu gehen ist also der Weg der Wahl.



09. Aug. 2022 05:05 als Antwort auf Community-Benutzer

Alle Daten, die du Apple zur Verfügung stellst (AppleID, iCloud, Backups etc.) liegen auf US-amerikanischen Servern und unterliegen damit US-amerikanischem Datenschutzrecht. Zwar sind die Zugänge zu einer AppleID verschlüsselt und zusätzlich (meist) durch 2FA geschützt, "...Bei der Synchronisation von Kalendern, Kontakten, Notizen, iCloud Drive, Fotos und einer Menge anderer Informationen verzichtet das Unternehmen auf die datenschutzsichere Verschlüsselung. Für diese Angaben behält Apple den entsprechenden Schlüssel. So kann der Konzern nach Belieben auf die Daten seiner Nutzer zugreifen. Das Technologieunternehmen streitet auch an dieser Stelle ab, eigennützig zu handeln. Man habe sich gegen die Ende-zu-Ende Verschlüsselung entschieden, um den Nutzern im Notfall Zugang zu ihren Daten zu ermöglichen." (https://www.dr-datenschutz.de/apple-iphone-echter-datenschutz-oder-nur-marketing/).


Wer das glaubt, ist entweder naiv oder glaubt noch an den Weihnachtsmann. Selbst wenn Apple die Daten nicht selbst nutzt, stehen sie doch US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden offen zur Verfügung.


Kein Konzern der Welt ist sauber. Nur sind manche einfach geschickter in ihrer Aussendarstellung und bei der Ausübung ihrer Geschäfte im Hintergrund.


Ich komme in dem Zusammenhang noch einmal auf den Dieselskandal zurück. Alle haben mit dem Finger auf VW und Audi gezeigt. Genutzt haben die Software aber alle Dieselhersteller. Auch die vermeintlichen Saubermänner. Das ist in der Elektronikbranche kein bisschen anders.

07. Aug. 2022 22:20 als Antwort auf KlausZwiebel

Hallo,


bevor alle möglichen (um-) wege gemacht werden… wenn ein Apple Store nicht zu weit ist (da rede ich mal von 150 km wie bei mir) da mit Termin vorbei gehen und das iphone prüfen lassen. Das können die. Dann bist Du auf Nummer „ganz sicher“. Oder beim support anrufen: 0800 66 45 45 1 (aus D - ) ,die können sich evtl. sogar mal aufschalten und sehen was ist. Dass durch das WA (ich hasse es - diesen Seelenverkäufer) eine malware auf ein iphone kommt, halte ich auch für sehr unwahrscheinlich. Hat das schon mal jemand geschafft, ausser mit einem jailbreak? Aber pishing ist ja auch nicht so toll. Dann würde ich mal den mail account neu einrichten. Bei WA kenne ich mich nicht aus, weil ich das prinzipiell nicht nutze: meine Daten gehören mir und nicht WA!. Viele Grüsse

07. Aug. 2022 22:32 als Antwort auf christine33

Tja - sage ich auch immer - nutzt nur nichts. WA ist so Billig und funktioniert so gut. Nur bezahlt wird immer mit den eigenen Daten, Kontakten. Ohne dass ich das merke. Das ist gegen Windmühlen gepredigt. So lange bis Apple mal was anderes dagegen setzt. Oder Google… egal. Aber so etwas nennt man Marktmacht.

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