Hey Seppo030,
Bei der HRV ist ein Einzelwert in ms (Millisekunden) einer Messung nicht aussagekräftig. Es wird häufig angegeben, dass ein hoher HRV „gut ist„.
Dabei wird allerdings oft falsch geschlussfolgert.
Ein hoher HRV bedeutet nicht ein hoher Einzelwert (z.B. 117ms) vielmehr bedeutet es eine hohe Variabilität innerhalb der Werte.
Das heißt :
Gut ist, wenn „große sowie kleine“ Werte innerhalb einer Messung vorkommen (z.B. 25ms - 50ms - 98ms - 30ms...). (Messung in Ruhe)
Schlechter hingegen ist, wenn die gemessenen Werte +- gleich bleibend sind (z.B. 80ms - 75ms - 82ms...). (Messung in Ruhe)
Kurze/ oberflächliche Erklärung:
Ein gesundes Herz kann sich gut an Gegebenheiten, Ansprüche und Einflüsse von außen anpassen. Somit variiert die Frequenz mit welcher das Herz schlägt stärker als bei einem Herzen welches aufgrund von z.B. Stress gleichbleibender schlägt.
In Ruhe beziehungsweise bei Entspannung wird das Herz hauptsächlich durch den Parasympathikus gesteuert. Dieser reagiert schneller und empfindlicher auf zu Grunde liegende Gegebenheiten und steuert die Herzfrequenz effizienter. D.h. sie wird an die zugrundeliegenden Ansprüche angepasst (z.B. Sauerstoffmenge im Blut - das Herz schlägt schneller beim Einatmen als beim Ausatmen).
Eine Herzfrequenz von 60bpm bedeutet somit nicht, dass das Herz 1 Schlag pro Sekunde macht viel mehr Schlägt es es mal mit 0,5bps dann mit 1bps und darauf hin mit 1,5bps (übertriebene Werte).
-Die Abstände/ Intervalle mit welchem das Herz 60 mal pro Minute schlägt Variiert-
Zusammenfassung:
Ein einzelner Wert ist bei der Herzfrequenzvariabilität wenig aussagekräftig.
Entscheidend sind die Schwankungen, welche während einer Messung (min. 2 Minuten bis 24 Stunden) auftreten.
Je mehr signifikant unterschiedliche Werte auftreten – also je höher die Herzfrequenz Variabilität – desto besser.
Hierbei gibt es jedoch keine Idealwerte, da diese extrem individuell für jede Person ist. So lang eine Variation der Werte gegeben ist ist alles gut!