Speichern und verschieben von Dateien auf dem iPad

Hallo zusammen,


ich bin seid kurzen Nutzer von iOS und komme wenn es um das speichern und verwalten von Dateien nicht so ganz klar damit.


Hier ein Beispiel:

ich habe mir neulich ein Musikalbum runtergeladen.

Die Datei war komprimiert(zip). Um die Dateien zu entpacken habe ich mir die App ZIP Extractor runtergeladen.

ZIP Archiv entpackt, und wollte die Musik dann über vlc Media Player wiedergeben.

Das Problem ist jetzt dass Mann die Dateien nur In der App zip Extractor sieht, nicht in der Dateien App nicht im vlc.

ich Wollte die entpackten mp3 jetzt in einen Ordner verschieben, alle auf einmal, funktioniert aber auch nicht, hier müsste ich jede mp3 einzeln verschieben.


Warum ist das alles so umständlich?

Kann mir bitte jemand erklären wie das Speichern bei iOS funktioniert?

Bei Android funktioniert das Ganze viel einfacher und intuitiver.


Danke im Voraus .


Grüße

Damian

iPad, iOS 11

Gepostet am 04. Juli 2018 04:36

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Frage gekennzeichnet als Höchstrangige Antwort

Gepostet am 04. Juli 2018 22:00

Ich versuche mal Deine Fragen "Warum ist das alles so umständlich?" und "Kann mir bitte jemand erklären wie das Speichern bei iOS funktioniert" nahe zu bringen.


Zuerst einmal muss man wissen, dass iOS ein Datenablagekonzept verfolgt, welches man "App-Zentriert" und nicht "Dateisystem-Zentriert" benennen könnte. Dieses bedeutet, dass jeder App sozusagen ihr eigenes kleines Dateisystem hat und nicht auf die Dateien anderer Apps zugreifen kann. Dieses ist eine der primären Sicherheitsfunktionen von iOS die auch das "Jail" genannt wird und einen Großteil an möglichen Schadfunktionen von (Malware-)Apps unterbindet.


Damit es dem Anwender möglich wird, bestimmte Daten gemeinsam in verschiedenen Apps zu nutzen, hat Apple für verschiedene Informationen "Vermittler-Schnittstellen" in das iOS implementiert, über die Apps den Zugriff auf Daten anderer Apps vom Benutzer "erfragen" können. In älteren iOS Versionen waren erst einmal nur Zugriffe auf ausgewählte zentrale Datenbestände ausgewählter Apple Apps wie Kontakte, Kalender, Bilder oder Musik möglich. Beim ersten Zugriff einer App auf entsprechende Daten erfragt das iOS Betriebssystem den Benutzer um Erlaubnis den gewünschten Datenzugriff durchzuführen. Die genehmigten / abgewiesenen Zugriffe kann man übrigens unter "Einstellungen" / "Datenschutz" nach Datenkategorien aufgeführt finden. Für Dateien war es in iOS am Anfang nur möglich Kopien einer Datei über die sogenannte "Öffnen mit" Funktionalität an andere Apps zu übergeben.


Ergänzend wurde (ich glaube mit iOS 9) durch Apple die sogenannte "Document Provider" / "Document Picker" Funktionalität eingeführt. Hierdurch war es das erste Mal möglich, dass eine App als "Document Provider" ihre Dateien für andere Apps als "Document Picker" zugänglich macht und damit Dateien auch ohne Kopie angesehen und bearbeitet werden konnten. In iOS 11 wurde diese Funktion durch die "Dateien.App" noch einmal funktional und grafisch aufgewertet. Trotz dieser Funktionalität ist die "Dateien.App" jedoch kein klassischer Dateimanager wie ein Finder unter macOS oder der Windows Explorer unter Windows der einem den Zugriff auf die gesamten Dateibestände aller Apps ermöglicht, sondern nur eine spezielle App die ihren eigenen Speicherbereiche für andere Apps zugänglich macht (oder auch selber auf die Dateien andere Document Provider Apps zugreift).


Soweit zu der Erklärung der Hintergründe der Dateiablage auf einem iOS System ;-)



Wie arbeite man jedoch als Anwender nun am geschicktesten mit einem iOS Geräte wie dem iPad?


Als allererstes solltest Du allgemein versuchen Dich auf das "App-zentrierte" Datenablagemodell des iOS einzulassen. In vielen Fällen braucht es kein gemeinsames Dateisystem sondern mit der Auftrennung der Datenbestände in die jeweiligen Apps kann man prima arbeiten.


Für das von Dir beschriebene Szenario der Verwaltung Musik die Du als ZIP-Datei erhältst, wäre der von Apple vorgesehen Weg, dass Du diese in ein iTunes eines Macs oder PCs importierst und von dort über iTunes auf das iOS-Gerät synchronisierst. Hierdurch wären die Musik in Apples Musik.App verfügbar und könnten auch von anderen Apps mitbenutzt werden, wenn Du diesen Apps den Zugriff erlaubst.


Solltest Du den Bedarf haben das Ganze ohne einen Mac oder PC realisieren zu wollen, solltest Du Dir eine Player-App suchen die entweder direkt das Entpacken von Musik im ZIP-Format innerhalb ihres eigenen App-Speichers erlaubt oder aber eine Player-App die auf die "Document Provider"-Schnittstelle anderer Apps und somit der Dateien.App zugreifen kann. Ich kann Dir leider keine wirklichen App-Empfehlungen geben, jedoch scheint die VLC.App keine "Document Picker" Funktionalität eingebaut und kann daher nicht auf Deine Musik-Dateien in der Dateien.App zugreifen.


Du könntest Dir einmal die App "Documents" der Firma Readdle anschauen. Diese App stellt zwar eine eigene Dateiverwaltungs-App da, hat aber einen eigenen Medienabspieler integriert. Über diese App kannst Du daher meiner Kenntnis nach ZIP-Dateien von verschiedenen Cloud-Speichern oder über den Integrierten Webbrowser herunterladen, auspacken und dann innerhalb der App wiedergeben.



Puh, dass war jetzt ein echt langer Beitrag - ich hoffe dieser hilft Dir das Konzept von iOS hinsichtlich der Datenverwaltung besser zu verstehen und eine Lösung für Dein Anwendungsszenario zu finden.

8 Antworten
Frage gekennzeichnet als Höchstrangige Antwort

04. Juli 2018 22:00 als Antwort auf damianr

Ich versuche mal Deine Fragen "Warum ist das alles so umständlich?" und "Kann mir bitte jemand erklären wie das Speichern bei iOS funktioniert" nahe zu bringen.


Zuerst einmal muss man wissen, dass iOS ein Datenablagekonzept verfolgt, welches man "App-Zentriert" und nicht "Dateisystem-Zentriert" benennen könnte. Dieses bedeutet, dass jeder App sozusagen ihr eigenes kleines Dateisystem hat und nicht auf die Dateien anderer Apps zugreifen kann. Dieses ist eine der primären Sicherheitsfunktionen von iOS die auch das "Jail" genannt wird und einen Großteil an möglichen Schadfunktionen von (Malware-)Apps unterbindet.


Damit es dem Anwender möglich wird, bestimmte Daten gemeinsam in verschiedenen Apps zu nutzen, hat Apple für verschiedene Informationen "Vermittler-Schnittstellen" in das iOS implementiert, über die Apps den Zugriff auf Daten anderer Apps vom Benutzer "erfragen" können. In älteren iOS Versionen waren erst einmal nur Zugriffe auf ausgewählte zentrale Datenbestände ausgewählter Apple Apps wie Kontakte, Kalender, Bilder oder Musik möglich. Beim ersten Zugriff einer App auf entsprechende Daten erfragt das iOS Betriebssystem den Benutzer um Erlaubnis den gewünschten Datenzugriff durchzuführen. Die genehmigten / abgewiesenen Zugriffe kann man übrigens unter "Einstellungen" / "Datenschutz" nach Datenkategorien aufgeführt finden. Für Dateien war es in iOS am Anfang nur möglich Kopien einer Datei über die sogenannte "Öffnen mit" Funktionalität an andere Apps zu übergeben.


Ergänzend wurde (ich glaube mit iOS 9) durch Apple die sogenannte "Document Provider" / "Document Picker" Funktionalität eingeführt. Hierdurch war es das erste Mal möglich, dass eine App als "Document Provider" ihre Dateien für andere Apps als "Document Picker" zugänglich macht und damit Dateien auch ohne Kopie angesehen und bearbeitet werden konnten. In iOS 11 wurde diese Funktion durch die "Dateien.App" noch einmal funktional und grafisch aufgewertet. Trotz dieser Funktionalität ist die "Dateien.App" jedoch kein klassischer Dateimanager wie ein Finder unter macOS oder der Windows Explorer unter Windows der einem den Zugriff auf die gesamten Dateibestände aller Apps ermöglicht, sondern nur eine spezielle App die ihren eigenen Speicherbereiche für andere Apps zugänglich macht (oder auch selber auf die Dateien andere Document Provider Apps zugreift).


Soweit zu der Erklärung der Hintergründe der Dateiablage auf einem iOS System ;-)



Wie arbeite man jedoch als Anwender nun am geschicktesten mit einem iOS Geräte wie dem iPad?


Als allererstes solltest Du allgemein versuchen Dich auf das "App-zentrierte" Datenablagemodell des iOS einzulassen. In vielen Fällen braucht es kein gemeinsames Dateisystem sondern mit der Auftrennung der Datenbestände in die jeweiligen Apps kann man prima arbeiten.


Für das von Dir beschriebene Szenario der Verwaltung Musik die Du als ZIP-Datei erhältst, wäre der von Apple vorgesehen Weg, dass Du diese in ein iTunes eines Macs oder PCs importierst und von dort über iTunes auf das iOS-Gerät synchronisierst. Hierdurch wären die Musik in Apples Musik.App verfügbar und könnten auch von anderen Apps mitbenutzt werden, wenn Du diesen Apps den Zugriff erlaubst.


Solltest Du den Bedarf haben das Ganze ohne einen Mac oder PC realisieren zu wollen, solltest Du Dir eine Player-App suchen die entweder direkt das Entpacken von Musik im ZIP-Format innerhalb ihres eigenen App-Speichers erlaubt oder aber eine Player-App die auf die "Document Provider"-Schnittstelle anderer Apps und somit der Dateien.App zugreifen kann. Ich kann Dir leider keine wirklichen App-Empfehlungen geben, jedoch scheint die VLC.App keine "Document Picker" Funktionalität eingebaut und kann daher nicht auf Deine Musik-Dateien in der Dateien.App zugreifen.


Du könntest Dir einmal die App "Documents" der Firma Readdle anschauen. Diese App stellt zwar eine eigene Dateiverwaltungs-App da, hat aber einen eigenen Medienabspieler integriert. Über diese App kannst Du daher meiner Kenntnis nach ZIP-Dateien von verschiedenen Cloud-Speichern oder über den Integrierten Webbrowser herunterladen, auspacken und dann innerhalb der App wiedergeben.



Puh, dass war jetzt ein echt langer Beitrag - ich hoffe dieser hilft Dir das Konzept von iOS hinsichtlich der Datenverwaltung besser zu verstehen und eine Lösung für Dein Anwendungsszenario zu finden.

06. Juli 2018 12:14 als Antwort auf damianr

Musik kann man manuell nur über iTunes am Computer verwalten und synchronisieren, eigene Musik muss zuvor in die iTunes Mediathiek importiert werden.

Dieser Artikel von Apple erklärt den Vorgang:

Über iTunes Inhalte auf Ihrem iPhone, iPad oder iPod touch manuell ...


Andere Daten kann man auch übertragen, braucht aber eine App, die diesen Vorgang unterstützt:

Informationen zur Dateifreigabe auf dem iPhone, iPad und iPod touch - Apple Support

04. Juli 2018 05:17 als Antwort auf damianr

Wie dir Ingo bereits mit Nachweisen geschrieben hat, ist bei Apple, insbesondere deren iOS, alles anders, als bei Androiden oder gar richtigen Computern. Immer alles Tablets.

Du kannst für dich die Möglichkeiten von iBackUpBot austesten.

Damit kannst du bis in die Unterverzeichnisse der Apps kopieren und verschieben.

Gibt es in der Testversion gratis für Windows und MAC.

Richte damit bitte, in deinem eigenen Interesse, keinen Schaden auf deinem iPad an.

04. Juli 2018 05:08 als Antwort auf llllppp

Das kann man nicht verallgemeinern...

Es gibt sehr wohl Künstler die Teile ihres Albums oder so gar komplette Alben frei zu Verfügung stellen, weil Sie noch nicht bekannt genug sind bzw. für Promozwecke oder Teilweiße auch weil die Sampler aus Rechtlichen Gründen frei zugänglich sein müssen.

Oder weil sie einfach gute Menschen sind soll es auch geben - ist vielleicht alles nicht die Regel oder der Normalfall jedoch möglich.

Also nicht immer von negativsten ausgehen, und wirkliche geholfen hat deine Antwort auch nicht.


Peace out!

04. Juli 2018 07:29 als Antwort auf damianr

Jetzt rege dich bloß nicht darüber auf.

Den Hörigen des angebissenen Apfels ist (und bleibt) alles suspekt, das sich nicht über iTunes abspielt.

iTunes und Dateien im Format *.zip gibt es nun mal nicht.

Also muß das zwangsläufig illegal sein.

Daß es das mitnichten sein muß, ist schwer bis überhaupt nicht an „diesejenigen“, welchen vermittelbar.

Das prallt an deren Beratungsresistenz ab.

Technisch hast du bei deinen Vorlieben dir ausgerechnet die Tablets ausgesucht, die mit derlei Vorhaben - bis hin zur Unmöglichkeit - die allermeisten Schwierigkeiten bereiten, denn Apple geht da ganz eigene Wege.

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