Privatsphäre - Veräppelt mich Apple?

Mit dem Update auf iOS15 wird Apple eine Software auf jedes iPhone installieren, um ständig eure Geräte auf CSAM (ChildSexualAbusivMaterial) zu scannen.

Der grundlegende Gedanke und das Engagement CSAM einzudämmen ist sehr lobenswert, die technische Umsetzung von Apple ist jedoch höchst riskant und gefährlich!

Mit der CSAM Software werden Millionen Nutzer unter Generalverdacht gestellt, widerwärtige Bilder zu besitzen.

Schlimm genug, aber das könnte erst der Anfang sein. Sobald eine solche Software installiert ist, kann sie jederzeit angepasst werden. Heute ist es die Suche nach CSAM, morgen Terrorismus, dann Drogen, Journalisten, Minderheiten oder Regierungskritiker.

Apple behauptet das Ihre Software ausschließlich zur Erkennung von CSAM ist und sie sich keinen Forderungen von Regierungen beugen wird, aber das Glaube ich Apple nicht.

Vor wenigen Tagen wurde aus dem türkischen App-Store eine DatingApp für Homosexuelle von Apple aufgrund eines Gerichtsbeschlusses entfernt.

Heute ein Gerichtsbeschluss zur Entfernung einer App, morgen ein Gerichtsbeschluss zum scannen von allen iPhones auf alles mögliche.

Apple behauptet auch das Ihr CSAM System sicher ist und nicht manipuliert werden kann. Das glaube ich auch nicht, es gibt fast jede Woche ZeroDayExploits, der letzte hieß Pegasus und ist noch immer aktiv. Hacker werden einen Weg finden die CSAM Software zu manipulieren und für ihre kriminellen Interessen auszunutzen.

Sobald eine Hintertür geschaffen wird, wird sie über kurz oder lang ausgenutzt werden!


Nun zu meiner Frage:

Veräppelt mich Apple?

Was ist mit den Versprechen?

„Privatsphäre - das ist iPhone“

“Privacy is King“

„What happens on your iPhone, stays on your iPhone“


Alles gelogen? Wenn ja dann kann ich wieder zu den kostengünstigen Windows, Google und Android Lösungen wechseln, da sind meine Daten auch nicht sicher, aber ich werde nicht teuer veräppelt.

Gepostet am 11. Aug. 2021 13:18

Antworten
47 Antworten

26. Aug. 2021 07:15 als Antwort auf Corona0769

Tja - wie hat es jemand neulich geschrieben? Sicher sind nur Papier und Stift. Und überall möglichst mit Geld (Papier und Münze) und nicht mit Plastik bezahlen. Aber im Zeitalter von whatsapp, Facebook, TikTok (was macht China mit den Daten?) und sonst noch mehr läuft es gerade anders herum.

Und ja: wenn jedem Typen, der meint anzügliche Kinderfotos auf sein Gerät laden zu müssen, das Handwerk gelegt wird, finde ich das gut.

Auch hier im Forum sind wir allerdings transparent: die Moderator*innen lesen alles mit. Und andere auch. Und alle, die sich irgendwo einloggen oder mit Daten anmelden, sind auch einsehbar.

27. Aug. 2021 03:24 als Antwort auf Community-Benutzer

"Und ja: wenn jedem Typen, der meint anzügliche Kinderfotos auf sein

Gerät laden zu müssen, das Handwerk gelegt wird, finde ich das gut. "

Würdest Du es auch gut finden, wenn Dir das Handwerk gelegt wird weil Du eine abweichende Meinung postest?

Das ist nicht die Aufgabe von privaten Firmen und zumindest in Deutschland -ohne richterliche Genehmigung- auch eine Straftat.

27. Aug. 2021 03:49 als Antwort auf DiSasso

Ja - natürlich, wenn es bestimmte rechtsradikale Parolen, Aufrufe zum Mord an Politikern usw wären. Natürlich würden Firmen wie Apple oder Google das nicht selbst verfolgen, sondern an Polizei oder Staatsanwaltschaft, also die Strafverfolgungsbehörden geben. Was sonst.

Und bestimmte Worte können auch hier auf der Plattform nicht gepostet werden. Richtigerweise werden die sofort durch Sternchen ersetzt oder der Post ganz gelöscht. Und das ist meiner Meinung nach auch ok. Da hat Apple einfach die Freiheit auf ihrer Seite nach ihren Richtlinien und Regeln zu handeln.

27. Aug. 2021 04:12 als Antwort auf Community-Benutzer

Natürlich hat Apple in ihrem eigenen Forum das Hausrecht und kann jederzeit eingreifen und Kommentare löschen. Hier postet jeder freiwillig seine eigene Meinung. Die Daten auf meinem Handy aber sind Privat. Und da kann es nicht sein, das ein Konzern sich das Recht herausnimmt, einfach so Daten von meinem Handy zu sichten und wenn notwendig an die Behörden weiterzuleiten. Das wäre so, als wenn mein Vermieter einfach so in meine Wohnung kommen darf und meinen Privaten Unterlagen sichtet, nur weil ihm die Wohnung gehört. So funktioniert das nicht !

27. Aug. 2021 09:12 als Antwort auf DiSasso

Hallo,

wenn es jetzt polemisch wird, klinke ich mich aus. Sachliche Diskussion jedoch gerne. Neue Argumente habe ich jetzt keine mehr gelesen. Und immer das gleiche neu geschrieben.


Ich warte mal ab, wie sich das in den USA entwickelt. Und wenn es nach Europa kommt werde ich genau sehen, was und wie es in den Richtlinien steht. Und jede*r ist frei, sich ein anderes Betriebssystem zu beschaffen.

Allerdings: schon der Griff zum smartphone öffnet die privaten Grenzen. Ich glaube es war Harald Welzer der mal vor Student*innen ein « altes » mobil-Telefon aus der Tasche gezogen hat und gefragt, wer so eines nutzt. Tatsächlich waren es nicht wenige, die ein solcher vorgezogen haben, - also die keine cloud nutzen, kein Internet, sondern telefonieren und noch sms schreiben. Oder eben gar keines.

Zettel und Stift eben. Schöne Grüsse

06. Sept. 2021 01:25 als Antwort auf MACsCOOL

Stimme ich zu. Apple hängt die Sicherheit doch hoch. Natürlich ist es wirklich ein Problem wenn Kinderbilder auftauchen, die nichts da zu suchen haben und strafrelevant sind. Da müssen die Kinder vor Kriminellen wirklich geschützt werden. Ich gehe davon aus, dass Apple und andere Firmen eine gute Lösung finden.

06. Sept. 2021 23:01 als Antwort auf DiSasso

Vielleicht nicht nur die - aber die besonders.

Siehe die Fälle wie in Staufen und andere. In Staufen hatten die Täter sogar ihren Rechner im Löschweiher versenkt, der dann abgepumpt wurde und der Rechner konnte ausgelesen werden und somit die Täter überführt. Vermutlich war es ein windows-Rechner….

Ich persönlich finde es schon gut, dass Apple noch mal das Ganze durchdenkt - aber vom Tisch ist es - so lese ich die Nachricht - nicht. Datenschutz hat halt mehrere Seiten. Einen rechtsfreien Raum sollte es auch im digitalen Bereich nicht geben. Bin gespannt wie Apple das löst.

07. Sept. 2021 03:53 als Antwort auf DiSasso

Was der Gesetzgeber dann tut, das muss er entscheiden. Aber wenn ich eine Straftat sehe, schaue ich dann weg? Geht mich nichts an? Wenn die Plattform von Apple dazu genutzt wird - einfach wegschauen? Mmh - so geht es natürlich auch.

07. Sept. 2021 04:51 als Antwort auf MACsCOOL

Hallo,

naja ist nicht so einfach. Wenn in meinem Unternehmen jemand anrüchige Seiten vom Dienstaccount aus aufruft oder irgendwelche Fotos postet, sehen das die Moderatoren von der IT und geben das an die Leitung weiter. Das hat dann Konsequenzen. Das ist nicht zufällig, sondern gilt für alle gleichermaßen und sofort.


Und wenn Apple seine Software oder seine Seite auf icloud nicht zur Verfügung stellen will für genau definierte Straftaten, dann ist das eine Entscheidung. Wie Apple oder andere das dann handhaben, sodass gleichzeitig der Datenschutz für alle user*innen erhalten bleibt… eine spannende Frage. Und letztlich wird das nicht allen gefallen - siehe so manche aufgebrachten posts zu diesem Thema.

Viele Grüsse Dir und auch alles Gute!

12. Aug. 2021 06:44 als Antwort auf falkgottschalk

Erst einmal nur in den USA - der Code ist weltweit in der Firmware drin und kann jederzeit aktiviert werden. Der Hash wird nur übertragen, wenn die (verschlüsselt) Bilder in die iCloud geladen werden? Berechnet wird er wahrscheinlich beim nächtlichen Analysieren der Bilder (seit iOS 12 Standard) - kann man ja nicht abstellen, warum wohl? In 2014 gab es den berüchtigten iCloud Leak, könnte es sein, dass da nicht paar Passwörter erraten wurden, sondern jemand die Ausleitfunktion etwas erweitert hat? Könnte ja auch wieder passieren, einfach den Hash erweitern und schon hat man einige Millionen private Bilder fürs ‚Familienalbum‘ . Ich habe wenig Angst vor dem Staat, mehr dass irgendwo mal ein Fehler passiert.

12. Aug. 2021 11:06 als Antwort auf falkgottschalk

Gehen wir einfach technisch an das Thema ran. Übermitteln aller Bilder unverschlüsselt, erlaubt einem Angreifer Zugriff auf alle Bilder, ein krimineller Admin leitet die Bilder einfach auf ein zusätzliches Medium weiter, wertet sie automatisch aus und verkauft sie. Relativ unauffällig. Damit scheidet die Lösung schon einmal aus Privacy Gründen aus. Nebenbei wäre Apple in den USA bereits heute verpflichtet, diese ihnen zugänglichen Bilder auf verbotenes Material zu scannen. Also bleibt nur die Hash Berechnung auf dem Gerät und spätere Übermittlung des Hash, zusammen mit dem verschlüsselten Bild. Gut Apple spricht von KI Normalisierung der Bilder, viel Glück dabei, das Bild wird etwas beschnitten, der Kontrast verstärkt, etwas mehr Unschärfe - da dürfte sich der Hash ändern. Immer daran denken, normalerweise wird Hash genutzt, um die Unversehrtheit einer Datei zu zeigen, damit ist das wohl nicht gerade optimal für das Finden von Bildern. Aber was auf den Bildern drauf ist, sind Gesichter (oder andere Körperteile) und schon heute werden die Personen auf den Bildern zugeordnet (jede Nacht, wenn das iPhone am Strom hängt). Warum nicht einfach die Hashes für die Personen berechnen? Ist ein zusätzlicher Rechenschritt und wenige Byte pro Bild fallen nicht auf. Gut es kann mal paar falsch positive geben, dafür gibt es ja die optische Überprüfung der Bilder. Nebenbei können so alle Bilder verschlüsselt übertragen werden und für Hash Treffer wird eben der dazugehörige Schlüssel mit geschickt (oder aber das Bild zweimal geschickt, einmal mit dem persönlichen Schlüssel für die iCloud und einmal mit dem Prüfschlüssel für die Prüfung) - fällt üblicherweise auch nicht auf.

Wie gesagt, das entnehmen ich den Aussagen von Apple, sowie der Rechtslage in den USA.


12. Aug. 2021 13:03 als Antwort auf Community-Benutzer

Bedenken? Eher eine Information für die nicht so technisch bewanderten. Nebenbei mein iPhone hat höchstens von 6:00 bis 19:00 Bilder, dann werden sie auf einen (offline) Rechner geladen. Im Gegensatz zu vielen, weiß ich welche Daten so gespeichert werden und dass die Unternehmen oft genug nichts damit anfangen können. Es also für sie besser (und billiger) wäre, die Daten gar nicht zu erfassen. Du hast als Beispiel tegut genannt, was fängt die Firma damit an, dass X die Produkte A&B kauft? Bietet sie X nun bessere Konditionen für C an, damit X nun C kauft? Oder erhöht die Preise für A&B beim Kunden X, geht ja nicht. Interessant wäre (vielleicht) die Kunden kaufen A&B, man kann A&B geschickt stellen, damit auch D gekauft wird. Aber dazu muss man die Daten nicht mit dem einzelnen Kunden verbinden.

Und ehrlich gesagt, es sollte jedem klar sein, dass die existierende Bildanalyse einfach erweiterbar ist einmal in Richtung Hash Erstellung und zum anderen auf Videos, Dokumente usw. Also wehret den Anfängen. Wenn es jetzt genug Gegenwind gibt, erinnert man sich Apple vielleicht wieder an die Grundsätze von Datenschutz und -sparsamkeit.

12. Aug. 2021 11:09 als Antwort auf Corona0769

Bei soviel Bedenken… warum dann überhaupt noch ein smartphone? Warum überhaupt noch irgendwelche cloud Lösungen? Warum überhaupt hier posten, wo hier auch alles eingesehen werden kann?

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