Man sollte schon begreifen, wie die Dinge funktionieren, mit denen etwas bestimmtes machen möchte.
Nehmen wir mal an, eine Lichtquelle flackert, ziemlich schnell. Das sehen wir mit dem Auge nicht, weil das Auge keinen Verschluss hat. Es nimmt kontinuierlich auf. Wenn wir mit dem Auge etwas flackern sehen, dann ist es vergleichsweise langsam, und der Eindruck von Flackern entsteht durch die Verarbeitung des Bilds im Sehnerv und Gehirn. Schnelles An und Aus sieht für unseren Seheindruck aus wie konstant hell, auch wenn es das nicht ist.
Eine elektronische Kamera hat einen Verschluss. Der macht auf und zu. Wenn jetzt die Lichtquelle flackert, ist das auch ein auf und zu (an und aus). LEDs flackern oft, weil sie im Mikrosekundenbereich von ihrer Elektronik an- und ausgeschaltet werden.
Slow Motion mit z.b. 120 oder sogar 240 Bildern pro Sekunde nimmt jetzt zufällig Bilder auf, wenn die Lampe ganz hell ist, oder eben auch, wenn sie ganz dunkel ist. Der Verschluß öffnet und schließt sich 120 / 240 mal pro Sekunde, und zeichnet genau das auf, was in diesem Moment zu sehen ist. Wenn das jetzt in Zeitlupe (das heiß verlangsamt) abgespielt wird, dann sieht unser Auge auf einmal etwas, was vorher auch schon da war, aber zu schnell passierte, um es direkt wahrzunehmen.
Die Kamera gibt exakt das wieder, was die Lampe tatsächlich abliefert. Das ist offensichtlich keine Fehlfunktion der Kamera, ganz im Gegenteil. Es ist eine möglichst genaue Wiedergabe - was unter anderem benutzt wird, um solche tollen Slow Motion Effekte zu erzeugen, wie wir sie kennen.
Wer in einer Slow Motion Aufnahme keine flackernden Lichtquellen sehen will, der muss eben dafür Sorge tragen, dass die Lichtquellen nicht flackern.