ben27 schrieb:
Seit dem ich das 14 Pro Max habe habe ich alles an Foto und Videokameras verbannt, ist unglaublich, was iPhones liefern. Schade, dass sowohl das 15er als auch das 16er noch kein wirkliches Kamera-upgrade liefern. Ich hoffe nun auf das 17er und bleibe bei iPhone und iPad 😊 Würde mir nur wünschen, dass sie iPad Pro auch plate, also ohne die sinnfreie schlechtere Kamera auf der Rückseite anbieten
Ein paar Anmerkungen:
Die Entscheidung, eine Kameraausrüstung vollständig durch ein iPhone zu ersetzen, mag auf den ersten Blick praktikabel erscheinen. Doch ein direkter Vergleich zwischen einer hochwertigen Kamera und einem Smartphone wie dem iPhone ist schwierig, da beide Geräte in völlig unterschiedlichen Kategorien agieren und ihre Stärken in unterschiedlichen Bereichen haben.
Zweifellos ist das iPhone in der Lage, ansprechende und brauchbare Bilder zu erstellen. Die Grenzen des Geräts liegen jedoch in den physikalischen Gesetzen der Fotografie, die auch mit der besten Software nicht überwunden werden können. Während Kameras mit größeren Sensoren und präzisen Objektiven arbeiten, ist die Weiterentwicklung der Fotografie bei Smartphones primär softwaregetrieben. Die Hardware – insbesondere die winzigen Sensoren und Linsen eines Smartphones – stößt hier an physikalische Grenzen, die sich auch mit optimierter Software nur bedingt kompensieren lassen.
Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Schärfentiefe. Mit einer Spiegelreflex- oder Systemkamera kannst du durch die Blende die gewünschte Schärfentiefe exakt einstellen, basierend auf den physikalischen Gesetzen der Optik. Diese Präzision ist beim iPhone nicht möglich. Die Schärfentiefe wird hier vollständig über Algorithmen simuliert. Zwar werden diese Algorithmen mit jeder neuen iPhone-Generation besser, doch eine echte, optisch erzeugte Schärfentiefe kann bislang nicht erreicht werden – und das wird voraussichtlich auch in absehbarer Zeit so bleiben.
Ein weiteres Beispiel ist die Nachtfotografie. Aktuelle iPhones können beeindruckende Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen erzeugen. Dies gelingt jedoch nur durch aufwendige Softwareprozesse: Das Gerät nimmt mehrere Bilder auf und kombiniert diese zu einem finalen Ergebnis. Für statische Szenen mag das gut funktionieren.
Möchten du jedoch einen Moment in Echtzeit einfangen, etwa eine belebte Straße bei Nacht oder bewegte Personen, zeigt sich die Schwäche. Der Dynamikumfang der kleinen Smartphone-Sensoren reicht schlicht nicht aus, um sowohl die hellen als auch die dunklen Bereiche in einem einzigen Bild adäquat darzustellen. Stattdessen liefert ein iPhone ohne Softwareunterstützung bei Nacht lediglich ein dunkles Bild mit wenigen Lichtpunkten. Auch der Pro-Modus, der manuelle Einstellungen erlaubt, ändert nichts an der begrenzten Hardwareleistung der winzigen Sensoren.
Wenn du ernsthafte Fotografie betreiben und Bilder auf höchstem Niveau erstellen möchten, ist eine dedizierte Kameraausrüstung unverzichtbar. Kein iPhone – und auch kein anderes Smartphone – kann die Qualität und Flexibilität einer hochwertigen Kamera ersetzen.
Für Gelegenheitsfotografen, die schnell und unkompliziert Bilder aufnehmen möchten und sich weniger mit den technischen Hintergründen der Fotografie beschäftigen, ist das iPhone jedoch eine ausgezeichnete Wahl. Es ermöglicht dank seiner fortschrittlichen Software beeindruckende Ergebnisse und eignet sich hervorragend für den Alltag.
Letztlich hängt die Wahl des Geräts von den eigenen Ansprüchen und dem gewünschten Einsatzbereich ab.
LG, Dutchman