Lohnt sich 80% Batterielimit?

Guten Abend,


  1. Bei den neueren iPhones gibt es die Möglichkeit, „optimiertes Laden“ auszuschalten, und dafür eine Grenze, wie z.B. 80%, oder 90% festzulegen. Hier ist meine Frage: lohnt sich das überhaupt, wenn man auf 20% Akkuladung verzichtet (statt 100% sind es dann 80%), und quasi mit weniger Ladung zurecht kommen muss? Ich weiß auch, dass der Sinn dahinter ist, dass man somit die Batterie schonen soll… Kann man die Batterie aber damit denn viel schonen, also Lohnt sich das schon oder kann man das eigentlich gleich sein lassen? Habt ihr das optimierte Laden ein- oder ausgeschaltet, und wenn ja, warum?
  2. Meine zweite Frage ist, woher das iPhone weiß, dass die Batteriekapazität z.B. bei 86% ist? Wird das ganz genau gemessen, oder ist das einfach nur ein „Trick“, um bisschen Geld zu kriegen, seitens des Unternehmens? Wie misst das iPhone die Kapazität? Gibt es sowas auch bei den anderen Smartphone Herstellern?




Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten und ein schönes Wochenende.

iPhone 16 Pro Max

Gepostet am 20. Dez. 2024 14:05

Antworten
Frage gekennzeichnet als Höchstrangige Antwort

Gepostet am 20. Dez. 2024 23:26

Hallo,


gerne helfe ich dir bei deinen Fragen weiter. Tobi hat dir bereits einige Antworten gegeben.


Ein Li-Ionen Akku mag es nicht, wenn er bis an die Grenze aufgeladen wird, ebenso, und das noch viel mehr, mag er es nicht, wenn er deutlich entladen wird. Je höher die Ladung im Akku, desto stärker werden die Zellen belastet. Die Ladung, die du dem Akku entnehmen kannst, steigt nicht linear mit der Prozentangabe an. Von 80-100% hast du nicht wirklich 20% mehr entnehmbare Ladung. Im unteren Ladungsbereich nimmt der Widerstand im Akku immer weiter zu und die Spannung fängt an zu sinken. Dies bedeutet für den Akku maximalen Stress. Beide Zustände sind für den Akku also ungünstig, er arbeitet nicht effizient.


Die Kapazität im Akku wird tatsächlich nicht direkt gemessen, dies ist nicht möglich, da ein Akku ein chemisches Konstrukt ist. Die Kapazität wird vielmehr geschätzt. Dabei fließen Parameter wie die Spannung in der Zelle, Innenwiderstand, Stromstärke und weitere Parameter mit ein. Dies ist auch ein Grund, warum z. Bsp. Drittherstellerapps häufig eine andere Kapazität des Akkus anzeigen als Apple selbst. Denn die „Messmethoden“ sind nicht identisch.


Du kannst einen Akku schonen, indem du ihn zwischen 20-80% hältst. Ein Laden zwischendurch schadet dem Akku dabei nicht. Ich nutze hierfür, wenn ich es wirklich mal brauche, eine MagSafe Akkubank. Allerdings brauche ich die eher selten.


Des weiteren haben Kälte und höhere Wärme ebenso einen negativen Effekt auf den Akku. Dabei ist Kälte schlechter als Wärme. Hierauf achten die wenigsten Leute. Im Sommer liegen die Handys in brütend heißen Autos herum oder im Café in praller Sonne auf dem Tisch, im Winter tragen Frauen die Handys gerne mit einer Kordel wie eine „Handtasche“ und schrotten dabei klammheimlich den Akku des Handys.


Zudem altert der Akku auch ohne Nutzung durch interne chemische Prozesse.


Du kannst die Lebensdauer des Akkus enorm verlängern, wenn du ihn pflegst. Dies steigert den Wiederverkaufswert, kommt der Umwelt zu Gute und spart Geld und es bedarf dabei nur wenig Aufwand.


Am Ende des Tages empfehle ich, das Gerät nach eigenen Bedürfnisse zu nutzen. Denn schließlich ist das Handy ein Arbeitsgerät.


LG, Dutchman

10 Antworten
Frage gekennzeichnet als Höchstrangige Antwort

20. Dez. 2024 23:26 als Antwort auf oguzhan35

Hallo,


gerne helfe ich dir bei deinen Fragen weiter. Tobi hat dir bereits einige Antworten gegeben.


Ein Li-Ionen Akku mag es nicht, wenn er bis an die Grenze aufgeladen wird, ebenso, und das noch viel mehr, mag er es nicht, wenn er deutlich entladen wird. Je höher die Ladung im Akku, desto stärker werden die Zellen belastet. Die Ladung, die du dem Akku entnehmen kannst, steigt nicht linear mit der Prozentangabe an. Von 80-100% hast du nicht wirklich 20% mehr entnehmbare Ladung. Im unteren Ladungsbereich nimmt der Widerstand im Akku immer weiter zu und die Spannung fängt an zu sinken. Dies bedeutet für den Akku maximalen Stress. Beide Zustände sind für den Akku also ungünstig, er arbeitet nicht effizient.


Die Kapazität im Akku wird tatsächlich nicht direkt gemessen, dies ist nicht möglich, da ein Akku ein chemisches Konstrukt ist. Die Kapazität wird vielmehr geschätzt. Dabei fließen Parameter wie die Spannung in der Zelle, Innenwiderstand, Stromstärke und weitere Parameter mit ein. Dies ist auch ein Grund, warum z. Bsp. Drittherstellerapps häufig eine andere Kapazität des Akkus anzeigen als Apple selbst. Denn die „Messmethoden“ sind nicht identisch.


Du kannst einen Akku schonen, indem du ihn zwischen 20-80% hältst. Ein Laden zwischendurch schadet dem Akku dabei nicht. Ich nutze hierfür, wenn ich es wirklich mal brauche, eine MagSafe Akkubank. Allerdings brauche ich die eher selten.


Des weiteren haben Kälte und höhere Wärme ebenso einen negativen Effekt auf den Akku. Dabei ist Kälte schlechter als Wärme. Hierauf achten die wenigsten Leute. Im Sommer liegen die Handys in brütend heißen Autos herum oder im Café in praller Sonne auf dem Tisch, im Winter tragen Frauen die Handys gerne mit einer Kordel wie eine „Handtasche“ und schrotten dabei klammheimlich den Akku des Handys.


Zudem altert der Akku auch ohne Nutzung durch interne chemische Prozesse.


Du kannst die Lebensdauer des Akkus enorm verlängern, wenn du ihn pflegst. Dies steigert den Wiederverkaufswert, kommt der Umwelt zu Gute und spart Geld und es bedarf dabei nur wenig Aufwand.


Am Ende des Tages empfehle ich, das Gerät nach eigenen Bedürfnisse zu nutzen. Denn schließlich ist das Handy ein Arbeitsgerät.


LG, Dutchman

20. Dez. 2024 14:14 als Antwort auf oguzhan35

Moin oguzhan35,


Wenn du im Alltag mit nur 80% Akku, Realistisch gesehen 60%, da du den Akku nicht unter 20% fallen lassen solltest, auskommst, bietet es sich super an diese Option zu nutzen. Natürlich schont diese den Akku, ein Lithium Ion Akku mag es ungerne längere Zeit auf 100% zu sein, das Option für Langlebigkeit ist zwischen 80 und 20 Prozent.


Nun zum Alltagscheck. Ich persönlich tausche meistens alle 1-2 Jahre mein iPhone durch, mir kann es also „egal“ sein wie die Akkugesundheit ist, ich komme mit meinem Akku nie innerhalb des kritischen Bereiches wo ich über einen Wechsel nachdenken muss. Wenn man aber hingeht und sagt, ich will das gerät 5 Jahre nutzen, da lohnt sich das eventuell, obwohl ich hier sowieso eher hohe Chancen sehe, dass der Akku auf halben Weg eh ausgetauscht werden sollte, um die Akkuleistung auf einem konstant hohen Niveau zu halten.


Persönlich: Für mich ist das nichts, ich käme damit nicht aus, Grund dafür ist unter anderem, dass ich eine Apple Watch benutzte und die recht viel Akku am iPhone zieht. Aber wenn man eh kaum Akku verbraucht, warum nicht. Kann eine gute Option sein.


Gruß

Tobias

20. Dez. 2024 14:33 als Antwort auf oguzhan35

Gerne!


Wir reden hier nicht von Jahren, soviel ist schon mal klar. Ich würde sagen wir bewegen uns hier irgendwo bei wenigen Wochen.


Zur generellen Akkugesundheit gehören aber auch Faktoren wie Wärmeentwicklung, Tiefenentladung vermeiden und so weiter, es sind so viele kleine Stellschrauben mit den man am Ende noch was rausholen kann.


Wenn ich dir ehrlich bin, ich würde das Geräten nutzen wie ich es brauche und ohne mich einschränken zu müssen, und wenn der Akku nach 4 Jahren Fritte ist, dann kommt halt ein neuer rein.


Gruß

Tobias

21. Dez. 2024 03:21 als Antwort auf oguzhan35

Hallo

Es gibt Vergleiche. Jeder Handwerker verwendet seit Jahrzehnten Akkuwerkzeuge mit derselben Akku Technologie wie in den Smartphones. Wenn du so einem Handwerker erklären möchtest, es soll seine Akkus nur zu 80% laden, zeigt er dir den "Vogel". Bei Arbeitsende kommen die Akkus in die Ladestation und werden am kommenden Morgen wieder herausgenommen. Meiner Meinung nach wird hier viel zuviel Wissenschaft betrieben und das warme Wasser von neuem erfunden. Du kannst ja Mal bei den Elektro RC Modell Fliegern nachfragen, die werden dir dasselbe sagen. Und noch was, bei Aufladung auf 80%, hat man ja über die er gesamte Laufzeit entsprechend mehr Ladezyklen.

21. Dez. 2024 03:56 als Antwort auf supereinstein

Ein paar kleine Anmerkungen…


supereinstein schrieb:

Hallo
Es gibt Vergleiche. Jeder Handwerker verwendet seit Jahrzehnten Akkuwerkzeuge mit derselben Akku Technologie wie in den Smartphones. Wenn du so einem Handwerker erklären möchtest, es soll seine Akkus nur zu 80% laden, zeigt er dir den "Vogel". Bei Arbeitsende kommen die Akkus in die Ladestation und werden am kommenden Morgen wieder herausgenommen.

Ich komme aus einem Handwerksberuf und habe jahrelang mit Akkugeräten gearbeitet…Aber ich habe noch nie einem anderen einen „Vogel“ gezeigt, weil er mir etwas erklärt hat. Handwerker sind nämlich recht nette Menschen wie du und ich… Recht hast du aber, im Handwerk ist es nicht praktikabel, die Akkus auf 80% zu laden. Also gehen die Dinger am Ende des Tages in die Ladestation und gut ist. Dafür halten sie eben nicht so lange.


Meiner Meinung nach wird hier viel zuviel Wissenschaft betrieben und das warme Wasser von neuem erfunden.

Der TO fragte, er hat eine entsprechende Antwort erhalten. Und ja, Akkutechnologie ist eine Wissenschaft für sich. Da wird auch nichts neu erfunden, es sind fundierte Kenntnisse.


Du kannst ja Mal bei den Elektro RC Modell Fliegern nachfragen, die werden dir dasselbe sagen. Und noch was, bei Aufladung auf 80%, hat man ja über die er gesamte Laufzeit entsprechend mehr Ladezyklen.

Das mit den Ladezyklen ist falsch. Ein Ladezyklus einspricht genau einmal von 0% auf 100% aufladen. Dabei ist es egal, ob der Akku am Stück oder häppchenweise durch zwischenlanden geladen wird.


LG, Dutchman

20. Dez. 2024 14:30 als Antwort auf tobias501

Danke für Ihre Antwort innerhalb so kurzer Zeit!


Wie bereits gesagt, ich weiß ja, dass es den Akku schonen soll… Ist nur die Frage jetzt, ob die Unterschiede groß sind und sich das lohnt, als wenn man den Akku immer wieder auf 100 % auflädt? Kann man dadurch 1 Jahr länger mit dem Akku durchkommen, oder wie viele Monate, oder gar nur Wochen? Gibt es denn keine Vergleiche oder Test hierzu? Denn wenn man zum Beispiel nur drei Wochen im Grunde genommen länger sein Akku schonen kann, dann lohnt sich das ja gar nicht, in der Zeit wo man sein Smartphone drei Jahre oder vier Jahre benutzt. Da sind drei Wochen (angenommen) nichts, dafür dass man mit nur 80%-60% Akkuladung zurecht kommen muss, in den Jahren, nur um vielleicht ein paar Wochen länger auf „Normale“ Batteriekapazität stehen kann.

21. Dez. 2024 05:30 als Antwort auf supereinstein

Apple selbst schreibt zur Nutzung des Akkus u.a. wie folgt::

Batterien

Laufzeit und Lebensdauer der Batterie verlängern

Die „Batterielaufzeit“ ist die Zeit, die dein Gerät läuft, bevor es wieder aufgeladen werden muss. Die „Lebensdauer der Batterie“ ist die Zeit, in der du die Batterie verwenden kannst, bevor sie ersetzt werden muss. Wenn du beide verlängerst, kannst du deine Apple Geräte optimal nutzen – egal, welches Gerät du hast.

Tipps für iOS Geräte

Tipps für die Apple Watch

Tipps für den iPod

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Allgemeine Tipps

Tipps für iPhone, iPad und iPod touch

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