Kreditkartenbetrug nachdem Apple Pay eingerichtet wurde

Vor einer Woche habe ich meine Zahlungsdaten bei iCloud aktualisiert und im Zuge dessen gleich Apple Pay eingerichtet, über die Bank App und im Wallet:. Am nächsten Tag war mein Konto "leer" geräumt. 3 Abbuchungen in Höhe von 218,84 €, 2x aus Dubai, 1x aus London. Habe das meiner Bank gemeldet und um Klärung, Reklamation gebeten. Die stellen sich jetzt quer, da ich angeblich diese Käufe autorisiert habe, indem ich ein mobiles Endgerät genutzt hätte. Ich solle mich an den "Händler" wenden.

Auch Apple Pay kann mir da nicht weiterhelfen. Was mache ich denn jetzt? Anzeige wegen Betrug? Rechtsanwalt einschalten? 2 der sogenannten Händler kann ich im Internet finden (Dubai), London nicht.

Kann mir da jemand helfen?

MacBook Pro 13″, macOS 26.0

Gepostet am 19. Okt. 2025 00:07

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Gepostet am 19. Okt. 2025 01:03

Hallo,


Es tut mir leid zu hören, was dir da passiert ist. Grundsätzlich ist wichtig zu wissen: Apple Pay ist kein eigenes Konto und kein Zahlungsempfänger, sondern nur ein Zahlungsdienstleister wie PayPal. Die Abbuchungen laufen immer über deine Bank bzw. Kreditkartengesellschaft, und genau dort muss auch die Klärung erfolgen.


Ein paar Punkte sind wichtig:

  • Unautorisierte Zahlungen müssen von der Bank erstattet werden, sofern du sie nicht selbst ausgelöst hast. Das steht eindeutig in § 675u BGB. Die Bank darf Zahlungen nur behalten, wenn sie dir nachweisen kann, dass du sie bewusst genehmigt hast. Die Beweislast liegt bei der Bank – nicht bei dir.
  • Dass Apple Pay angeblich über dein Gerät genutzt wurde, ist kein Beweis. Betrüger können Kartendaten auch über Phishing abgreifen und ohne Gerät Zahlungen durchführen. Das ist kein seltenes Szenario. Gerade wenn man zuvor Zahlungsdaten „aktualisiert“ hat, besteht die Möglichkeit, dass das über einen Phishing-Link passiert ist.
  • Der Hinweis der Bank, du sollest dich an den Händler wenden, ist formal falsch. Für Rückbuchungen ist ausschließlich die Bank zuständig (Chargeback-Verfahren bei Mastercard/Visa).


Was du jetzt tun solltest:

  • Schriftlich Widerspruch bei der Bank einlegen und eine Erstattung nach § 675u BGBverlangen.
  • Falls abgelehnt wird: sofort Beschwerde bei der BaFin einreichen.
  • Anzeige wegen Betrugs bei der Polizei erstatten (Online möglich).
  • Optional: Verbraucherzentrale einschalten oder Fachanwalt für Bankrecht.


LG, Dutchman

8 Antworten
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19. Okt. 2025 01:03 als Antwort auf KeinName_82

Hallo,


Es tut mir leid zu hören, was dir da passiert ist. Grundsätzlich ist wichtig zu wissen: Apple Pay ist kein eigenes Konto und kein Zahlungsempfänger, sondern nur ein Zahlungsdienstleister wie PayPal. Die Abbuchungen laufen immer über deine Bank bzw. Kreditkartengesellschaft, und genau dort muss auch die Klärung erfolgen.


Ein paar Punkte sind wichtig:

  • Unautorisierte Zahlungen müssen von der Bank erstattet werden, sofern du sie nicht selbst ausgelöst hast. Das steht eindeutig in § 675u BGB. Die Bank darf Zahlungen nur behalten, wenn sie dir nachweisen kann, dass du sie bewusst genehmigt hast. Die Beweislast liegt bei der Bank – nicht bei dir.
  • Dass Apple Pay angeblich über dein Gerät genutzt wurde, ist kein Beweis. Betrüger können Kartendaten auch über Phishing abgreifen und ohne Gerät Zahlungen durchführen. Das ist kein seltenes Szenario. Gerade wenn man zuvor Zahlungsdaten „aktualisiert“ hat, besteht die Möglichkeit, dass das über einen Phishing-Link passiert ist.
  • Der Hinweis der Bank, du sollest dich an den Händler wenden, ist formal falsch. Für Rückbuchungen ist ausschließlich die Bank zuständig (Chargeback-Verfahren bei Mastercard/Visa).


Was du jetzt tun solltest:

  • Schriftlich Widerspruch bei der Bank einlegen und eine Erstattung nach § 675u BGBverlangen.
  • Falls abgelehnt wird: sofort Beschwerde bei der BaFin einreichen.
  • Anzeige wegen Betrugs bei der Polizei erstatten (Online möglich).
  • Optional: Verbraucherzentrale einschalten oder Fachanwalt für Bankrecht.


LG, Dutchman

24. Okt. 2025 10:35 als Antwort auf Dutchman

Ich habe am 18.10.2025 per E-Mail Widerspruch bei der Bank eingelegt. Diesen Widerspruch auch nochmal an die Zentrale der Bank per Einschreiben mit Rückschein. Bis heute keine Reaktion.

Ebenso habe ich Online eine Strafantrag gestellt.

Weiterhin habe ich am 19.10.2025 mit Apple Support telefoniert. Sie konnten mir auch nicht helfen und verwiesen auf die Bank die die Kreditkarte ausgestellt hat.


Heute habe ich in meinem SMS Verlauf gesehen, dass ich wirklich nur die Einrichtung/ Freischaltung von Apple Pay autorisiert habe, mit einen Code. Mit Zeitstempel.

Die Bank wirft mir aber genau diesen Vorgang vor bei den 3 „abgebuchten Beträgen“ vor getan zu haben. Habe ich aber nicht, wie man an den Zeitstempel der Freischaltung von Apple sehen kann.


Montag will ich meine RS anrufen und einen Anwalt für Bankrecht kontaktieren. Denn das will ich nicht auf mir sitzen lassen.


24. Okt. 2025 15:42 als Antwort auf KeinName_82

Hallo KeinName_82,


ich kann gut nachvollziehen, dass das gerade sehr nervig und belastend ist. Ein paar zusätzliche Punkte, die Du vielleicht noch beachten kannst:


  • Chargeback prüfen: Direkt bei Visa/Mastercard beantragen, falls die Bank blockt.
  • Alles dokumentieren: SMS, E-Mails, Kontoauszüge, Zeitstempel der Freischaltung – alles chronologisch sammeln.
  • Sicherheitscheck: Apple-ID, Geräte und andere Accounts prüfen, Zwei-Faktor aktivieren.
  • Verbraucherschutz: Ombudsmann oder Verbraucherzentrale kann kostenlos vermitteln.
  • Anwalt vorbereiten: Alle Unterlagen bereit halten, besonders dass nur die Freischaltung, nicht die Abbuchungen, autorisiert wurde.


So bist Du gut abgesichert und steigerst die Chancen auf Rückerstattung. Bleib dran – Du machst das richtig.

20. Okt. 2025 01:37 als Antwort auf KeinName_82

Hallo KeinName_82,


ich kann sehr gut nachvollziehen, wie beunruhigend das Ganze für dich ist – gerade, wenn man alles richtig gemacht hat und dann so etwas passiert. Die Hinweise von Dutchman treffen den Punkt absolut: Die Verantwortung liegt hier ganz klar bei der Bank, und du hast gesetzlich verankerte Rechte auf Rückerstattung, solange du die Zahlungen nicht selbst autorisiert hast.


Es ist gut, dass du schon reagiert und den Vorfall gemeldet hast. Wenn du die Schritte von Dutchman befolgst – also schriftlich Widerspruch einlegen, Anzeige erstatten und notfalls die BaFin einschalten – bist du auf dem richtigen Weg. In den meisten Fällen führt genau das zur Klärung und Erstattung.


Bleib dran, auch wenn es gerade mühsam ist – du hast alle Argumente auf deiner Seite. Ich drücke dir die Daumen, dass sich die Sache bald aufklärt und du dein Geld zurückbekommst.


Aus aktuellem Anlass hier noch ein Hinweis zur Sicherheit:

⚠️ Phishing-Radar: Aktuelle Warnungen - VBZ

‼️ Wie ich meine Datensicherheit auf Apple-Geräten verbessern kann – Apple Community


Liebe Grüße 🌷

Kreditkartenbetrug nachdem Apple Pay eingerichtet wurde

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