ChSD,
ich wünsche mir auch, dass die Fotos.app auf dem iPad oder iPhone den Benutzern mehr Werkzeuge anbietet, um die Mediathek nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten. Apple hatte für eine kurze Zeit so eine app, die konnte ziemlich gut, was du dir von Fotos wünschst. Das war iPhoto iOS. Als iPhoto iOS rauskam, habe ich mir erfreut ein iPad gekauft. In iPhoto iOS konnte ich Schlagworte und Titel zuweisen, ich konnte Alben sortieren und intelligente Alben anlegen. Die Freude war aber kurz. Seit iOS 8 mit Fotos iOS rauskam, ist iPhoto iOS nicht mehr mit dem iPad und iPhone kompatibel. Und wir haben immer noch keinen vollwertigen Nachfolger für iPhoto iOS von Apple. Seit iOS verwende mein iPad nur noch zum Lesen der eBooks und für die Landkarte und verwende nur noch meine MacBooks Pros zum Organisieren der Fotomediathek.
Benutzer, die ihre Mediathek selbst organisieren wollen sind nicht mehr die Zielgruppe, wenn ich mir ansehe, mit welchen Argumenten Fotos angepriesen wird. Die "Künstliche Intelligenz" von Fotos ersetzt die Sachkenntnis der Benutzer. Die Menüs, um Schlagworte und Titel einzugeben, wurden ersatzlos gestrichen. Anstelle eines Kommandos, mit dem wir selbst intelligente Alben anlegen können, haben wir eine Auswahl von fertigen, automatisch angelegten Alben, die nicht unterdrückt werden können. Sie sind aber nötig, da wir ja selbst keine Alben anlegen können, die sich automatisch aktualisieren. Fotos scannt die Bilder für uns und versucht die Szenen und Objekte zu erkennen, weil Fotos nicht erlaubt, Titel und Beschreibungen und Schlagworte zuzuweisen. Die Orte, Gesichter, Kategorien, Daten sind das einzige, was wir in Fotos haben, um überhaupt nach Fotos suchen zu können. Hast du schon das iPad auf iPadOS 13 aktualisiert? Seit iOS 13 nimmt sich die Photos.app sogar heraus, zu entscheiden, welche Bilder in der Mediathek die besten sind und was die besten Ausschnitte sind. Die Ansicht "Tage" ist wirklich ein Schlag ins Gesicht für jeden Benutzer, der sich Mühe gibt, die Fotos passend zur Szene zuzuschneiden und spezielle Sichten auf eine Szene zu finden, kurz gesagt, für jede oder jeden mit etwas künstlerischem Anspruch an die Fotos. Panoramafotos werden häufig quadratisch zugeschnitten dargestellt, von Personen in Hochformatfotos die Köpfe und Füsse abgeschnitten.
Das Handbuch sagt: https://support.apple.com/de-de/guide/ipad/ipad99c6ed03/13.0/ipados/13.0
"Die App „Fotos“ entfernt doppelte Fotos und störende Objekte (wie Bildschirmfotos, Whiteboards und Rezepte) aus den Ansichten „Jahre“, „Monate“ und „Tage“. Tippe auf „Alle Fotos“, um alle Fotos einzublenden."
Das ist untertrieben. Fotos unterdrückt nicht nur Duplikate, sondern ähnlich Fotos, und bevorzugt das auch noch das Foto, wo eine Person ins Bild gelaufen ist. Die Titelfotos für die Jahre, Monate, Tage zeigen immer lachende Personen, aber nicht die Fotos, die mir am wichtigsten wären.
Synchronisieren mit iTunes ist schon lange nicht mehr gut unterstützt und ist auch nicht mehr aktualisiert worden. Solange wir iCloud Fotos verwenden, ist es einfach, die Mediathek zwischen den Geräten zu synchronisieren. Das iPad Handbuch für iOS 13 (Importieren von Fotos und Videos auf das iPad - Apple Support) erwähnt iTunes nicht einmal mehr als Möglichkeit.
Ich habe mich inzwischen damit abgefunden, nicht mehr zur Zielgruppe für die Apples Foto-Software zu gehören.
Um Fotos benutzen zu können und nicht ständig nach Werkzeugen zu suchen, die absichtlich weggelassen wurden, muss man versuchen zu verstehen, für welchen Personenkreis es entworfen wurde. Erscheint für die Personen entworfen zu sein, die ständig Fotos aufnehmen, um sie mit anderen zu teilen, aber keine grosse Lust haben, diese auch zu organisieren, noch dazu auf einem winzigen iPhone Bildschirm. Da braucht man nicht viel mehr als eine automatische Organisation nach den Kriterien "Wer ist auf dem Bild", "Wo war das", und wann?