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FCP X 10.4.10: 'Medienkompatibilität prüfen' weg - Medien jetzt inkompatibel (Mojave) - mit Lösung

Hallo,


Mit Schrecken hatte ich gestern festgestellt, dass bei älteren Projekten bei sämtlichen Videomedien ein roter Bildschirm mit "Fehlendes Plug-In" dargestellt wird! Unter Mojave wohlgemerkt, wo gemäss


https://support.apple.com/de-ch/HT209000


FCP X eigentlich noch auf das 32bit QuickTime 7 framework zugreifen können sollte.


Zudem handelt es sich in meinem Fall um Videomaterial von VHS Quellen, welches ich anno dazumal™️ noch mit einer Pinnacle DV500 (ja, genau die aus dem Jahre 2000 ;)) im DV Format (und Linear PCM Audio) aufgezeichnet hatte. Moment - DV? Das müsste doch gemäss obigem Apple Support-Dokument noch unterstützt werden?


  • DV (einschließlich DVCAM, DVCPRO und DVCPRO50)


Problem: Wo ist 'Medienkompatibilität prüfen' hin?


Nicht nur, dass die Medien in den bestehenden Projekten "rot" dargestellt wurden: FCP X 1.04.10 lässt mich noch nicht einmal die entsprechenden AVI Dateien beim Import auswählen: gar nicht selektierbar (im Dateidialog sind die entsprechenden Dateien "ausgegraut"). Und wie gesagt: Die Aktion 'Medienkompatibilität prüfen' im 'Ablage'-Menü (siehe Apple Support-Dokument oben) ist nun auch weg, zumindest in der aktuellen FCP X Version 10.4.10!


Das ist schon ein starkes Stück, dass in einer patch-Version Funktionalität entfernt wird. Und vor allem natürlich, dass bestehende Medien überhaupt nicht mehr gelesen werden können. Apple versprach doch gemäss Support-Dokument, dass die Medien unter Mojave noch gelesen werden könnten. FCP X hat nun also ganz offensichtlich bereits die Abhängigkeit auf das QuickTime 7 framework - unter Mojave wie gesagt ohne technischen Grund - entfernt. Und noch einmal: klammheimlich in einer patch-Version (von sagen wir 10.4.9 auf die 10.4.10).


(Abgesehen davon kam für mich diese "Konvertieren"-Aktion gar nie wirklich in Frage, weil das Videomaterial dabei nach ProRes umkodiert wird. Das ist also immer mit einem Qualitätsverlust verbunden. Oder man wählt das ProRes Format derart, das die ursprüngliche Dateigrösse unnötig aufgebläht wird - was genau der Grund war, warum ich noch auf Mojave verblieb).


Hier die Lösung: FFMPEG to the rescue (ohne Umkodieren!)


Falls nun hier jemand im Forum daselbe Problem mit "DV Format im AVI Container" hat, hier die Lösung. Nun ja, fast: bei bestehenden Projekten muss man die Videodaten erneut "verknüpfen" - ob das geht, das steht bei mir noch an. Zumindest kann man die Medien nach den folgenden Schritten wieder in FCP X importieren (und selbst im QuickTime Player 10 abspielen).


  • FFMPEG installieren (am einfachsten via homebrew - Suchmachine der Wahl bedienen ;))


Z.B. brew install ffmpeg



ffmpeg -i test.avi -c:v copy -c:a copy output.mov


  • test.avi ist dabei die ursprüngliche Videodatei (im AVI Kontainer), output.mov dieselben Mediendaten, aber neu im MOV (QuickTime) Kontainer - die Namen sind natürlich an die eigentlichen Dateinamen anzupassen, klar


Da die Daten bloss "umkopiert" werden, geht das ruckzuck. Et voilà, output.mov kann nun wieder in FCP X importiert werden! Dieses gibt die Codecs dann auch als DVC - PAL, Linear PCM aus, wie erwartet.


Aber noch einmal: bei bestehenden Projekten muss man nach wie vor die bestehenden Medien neu verlinken. Ob das so einfach funktioniert, werde ich selber noch sehen müssen...

Gepostet am 14. Okt. 2020 10:23

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Gepostet am 14. Okt. 2020 18:49

Und hier noch ein shell script, mit welchem sich rekursiv sämtliche AVI Videos in einen MOV (QuickTime) Kontainer kopieren lassen:


find . -depth -name "*.avi" -exec sh -c 'ffmpeg -i "$1" -c:v copy -c:a copy "${1%.avi}.mov"' _ {} \;


Das Skript iteriert rekursiv über alle AVI Dateien und ruft für jede Datei FFMPEG auf, wobei der Ausgabedateiname gerade dem Eingabedateinamen entspricht, aber mit Suffix .MOV anstelle .AVI. Da es sich um ein POSIX-kompatibles Skript handelt, funktioniert das so sowohl unter macOS wie auch dem Linux (shell), welches auf einer Synology DiskStation installiert ist (einfach vorher via SSH an der DiskStation anmelden und in den entsprechenden Medien-Ordner navigieren).


Was das _ und {} Argument am Ende machen? Keine Ahnung: das Skript ist von


https://askubuntu.com/questions/35922/how-do-i-change-extension-of-multiple-files-recursively-from-the-command-line


sinngemäss angepasst. Und wie immer gilt, wenn ihr "Skripte aus dem Internet" kopiert und ausführt:


a) Backups machen!

b) Erst mit Wegwerf-Testdaten testen

c) Es ist eure Schuld ;)


Das folgende Skript benennt dann bei Bedarf die Original AVI Dateien um, indem das Suffix nach .orig.avi geändert wird:


find . -depth -name "*.avi" -exec sh -c 'mv "$1" "${1%.avi}.orig.avi"' _ {} \;


Danach findet FCP X die Originaldateien nicht mehr, und ihr könnt die fehlenden Daten neu mit den MOV-Daten verknüpfen.

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4 Antworten
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14. Okt. 2020 18:49 als Antwort auf Crycrestron

Und hier noch ein shell script, mit welchem sich rekursiv sämtliche AVI Videos in einen MOV (QuickTime) Kontainer kopieren lassen:


find . -depth -name "*.avi" -exec sh -c 'ffmpeg -i "$1" -c:v copy -c:a copy "${1%.avi}.mov"' _ {} \;


Das Skript iteriert rekursiv über alle AVI Dateien und ruft für jede Datei FFMPEG auf, wobei der Ausgabedateiname gerade dem Eingabedateinamen entspricht, aber mit Suffix .MOV anstelle .AVI. Da es sich um ein POSIX-kompatibles Skript handelt, funktioniert das so sowohl unter macOS wie auch dem Linux (shell), welches auf einer Synology DiskStation installiert ist (einfach vorher via SSH an der DiskStation anmelden und in den entsprechenden Medien-Ordner navigieren).


Was das _ und {} Argument am Ende machen? Keine Ahnung: das Skript ist von


https://askubuntu.com/questions/35922/how-do-i-change-extension-of-multiple-files-recursively-from-the-command-line


sinngemäss angepasst. Und wie immer gilt, wenn ihr "Skripte aus dem Internet" kopiert und ausführt:


a) Backups machen!

b) Erst mit Wegwerf-Testdaten testen

c) Es ist eure Schuld ;)


Das folgende Skript benennt dann bei Bedarf die Original AVI Dateien um, indem das Suffix nach .orig.avi geändert wird:


find . -depth -name "*.avi" -exec sh -c 'mv "$1" "${1%.avi}.orig.avi"' _ {} \;


Danach findet FCP X die Originaldateien nicht mehr, und ihr könnt die fehlenden Daten neu mit den MOV-Daten verknüpfen.

14. Okt. 2020 14:44 als Antwort auf Crycrestron

Ach ja, warum sich FCP X standhaft weigert, meine DV Videos im AVI Kontainer zu lesen, ist mir bis heute nicht ganz klar.


Gemäss:


https://support.apple.com/de-ch/guide/final-cut-pro/ver2833f855/mac


sollte AVI als Kontainer ja nach wie vor unterstützt werden. Bzw. wurden diese AVI/DV Medien bereits ab FCP X 10.4.6 als "bald inkompatibel" moniert.


Da die AVI Dateien mit einer Uralt-Version von Adobe Premiere 4.5 (!) geschrieben wurden, will ich nicht ausschliessen, dass der AVI Kontainer bzw. dessen Metadaten noch "up to date" sind (obwohl wie gesagt alle anderen Programme wie VLC und auch der Windows 10 Medienplayer die Dateien anstandslos lesen, und FCP X bis kurz vor der FCP X 10.4.6 ja auch...).


Daher hatte ich einmal mit FFMPEG versucht, die Datei einfach "in einen neuen AVI Kontainer" zu schreiben (also "AVI nach AVI"). Da die Dateigrösse tatsächlich leicht unterschiedlich war, gehe ich davon aus, dass FFMPEG tatsächlich einen neuen AVI Header etc. geschrieben hatte. Jedoch FCP X 10.4.10 weigerte sich auch diese neue AVI zu lesen...


Wie auch immer: "im neuen MOV-Gewand" klappt es ja jetzt wieder... ich hoffe, dass das jemandem hier im Forum (allenfalls auch mit anderen Codecs als DV) einmal helfen wird.

14. Okt. 2020 14:03 als Antwort auf Crycrestron

Medien nach Kontainerwechsel erneut verknüpfen


Mittlerweile habe ich die Probe auf's Exempel gemacht, und das erneute Verknüpfen der wie oben beschrieben "umkopierten Medien" ("von AVI nach MOV") war so einfach wie erhofft - und hat geklappt!


Nachdem man die Medien also vom AVI Kontainer in einen MOV Kontainer umkopiert hat ("ffmpeg -i test.avi -c:v copy -c:a copy test.mov"):


  • Die Originaldatei (z.B. test.avi) umbenennen - z.B. einfach noch ein .orig oder ähnlich anhängen ("test.avi.orig"), oder die Datei an einen "sicheren Ort" (backup) verschieben


Theoretisch könnten wir die originale test.avi natürlich auch gleich löschen - aber wir wollen ja nichts überstürzen ;)


  • Das entsprechenden FCP X Projekt öffnen (falls nicht bereits geschehen)
  • FCP X sollte nun melden, dass die entsprechenden Mediendateien nicht (mehr) gefunden werden können ("Fehlende Datei") - richtig so
  • Das entsprechende "Ereignis" in der Mediathek selektieren...
  • ... und Ablage / Dateien erneut verknüpfen / Originalmedien... wählen
  • Hier sollten jetzt noch einmal die fehlenden Medien aufgelistet werden (welche wir ja umbenannt hatten)
  • In meinem Fall habe ich pro Projekt bloss eine (riesige) Mediendatei, welche ich wähle und auf Auswahl suchen... klicken


Die Option Alle suchen... funktioniert wohl bloss, wenn der Dateiname identisch ist - was er ja in unserem Fall nicht mehr ist: wir haben ja die Dateiendung von AVI nach MOV geändert. So muss man hier wohl "Datei für Datei" erneut verknüpfen.


  • Nun wählen wir die gewünschte Mediendatei an (z.B. test.mov)
  • Heureka! Obwohl das Kontainerformat ein anderes ist, erkennt FCP X, dass die Anzahl Medienkanäle (Video, Audio) und auch deren Länge identisch mit der ursprünglichen Datei ist, und somit wird das Medium erfolgreich (hoffentlich) verküpft


Das ist viel mehr (händischer) Aufwand als die automatische Konvertierungsoption, welche FCP X ab 10.4.6 anbot (und welche in der aktuellen Version nun sowieso bereits entfernt worden ist!). Aber wir ersparen uns den (potentiell immer mit Verlust behafteten) Umkodiervorgang und somit auch Festplattenplatz (*).



(*) Ich habe probehalber auf einem älteren MacBook Pro mit High Sierra noch einmal eine ältere FCP X 10.4.6 installieren können (welche für High Sierra die letzte unterstützte FCP X Version ist). Mit besagter "Inkompatible Medien finden und konvertieren"-Option wurde die ursprüngliche AVI Datei ebenfalls in einen MOV Kontainer konvertiert, allerdings wie im Support-Dokument mit ProRes 422 neu kodiert. Die ursprüngliche Grösse wuchs dabei von 1.1 GB nach 1.4 GB.

14. Okt. 2020 14:19 als Antwort auf Crycrestron

Hier noch einige Ergänzungen zu obigem Konvertiervorgan mit FFMPEG.


Warum nicht mit VLC?


Ja, VLC ("VideoLAN Client") bietet ebenfalls eine Ablage / Konvertieren/Streamen ... Option an. Und obwohl VLC meine ursprünglichen DV/Linear PCM Dateien im AVI Kontainer problemlos las, gelang es mir nicht, mit obiger Option eine entsprechende Mediendatei im MOV Kontainer zu schreiben: unter Profil wählen bzw. Anpassen ... kann man zwar ebenfalls das gewünschte Kontainerformat ("Verkapselung" - hier: MP4/MOV) wählen und sowohl für den Video- als auch Audiostream "Original-[video/audio]-spur beibehalten" wählen. Allerdings enthielt nach dem "Schreibvorgang" bei mir die erstellte Zieldatei bloss wenige KB an Daten - blieb also de facto "leer".


Muss ich FFMPEG wirklich unter macOS installieren?


Nicht unbedingt: wer seine Medien ohnehin auf einem NAS speichert, bei dem ist die Chance gross, dass auf dem NAS bereits FFMPEG installiert ist! Dies ist auf meiner Synology und dem DiskStation Manager (DSM 6.2) der Fall.


Also:


  • Via SSH an der DiskStation anmelden
  • Daselbe Kommando wie oben ("ffmpeg -i test.avi -c:v copy -c:a copy test.mov") ausführen


Das hat zudem den enormen Vorteil, dass dann keine riesigen Daten über das Netzwerk kopiert werden müssen ;) Und da ja auch nichts umkodiert werden muss, ist die Schwuppdizität des NAS völlig egal. Bei mir pulsiert eine ARM CPU (auf einer älteren DS413) mit bloss 1.6 GHz, und die hat den Kopiervorgang beinahe genauso schnell erledigt wie die Intel CPU auf meinem iMac (wo die Datei testweise ebenfalls lokal auf dem fusion drive vorlag, versteht sich).

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