Ebay-Paypal-Betrugsmasche mit Apple-Produkten. Eure Erlebnisse? Wie kann man sich schützen?
Ebay-Paypal-Betrugsmasche mit Apple-Produkten. Eure Erlebnisse? Wie kann man sich schützen?
Dieser Text ist leider mit 2200 Worten etwas lang, und deshalb in folgende Abschnitte gegliedert und musste in mehrere Einzelposts aufgegliedert werden:
1. Mein Fall (Hintergrund, potentieller Betrugsversuch durch Käufer)
2. Zwischenbemerkung: Aktives Sicherheitsloch auf der Seite iCloud.com/find
3. Analyse: Worauf es ankommt bei dieser Betrugsmasche (Vorgehen, Reihenfolge, Fristen)
4. Nachweismöglichkeit: Geräte-History, und wie man an diese kommt, und die Fragestellung, warum Apple die Daten so lange zurückhält, bis Betrüger den Betrug erfolgreich vollenden können
5. Schlussbetrachtungen, Fragestellung "wie kann man sich schützen?
Abschnitt 1: Mein Fall (Hintergrund, potentieller Betrugsversuch durch Käufer)
Nachdem ich im März mein MacBook Air verkauft habe, hat der Käufer nach vier Monaten in der vergangenen Woche einen Paypal-Käuferschutzantrag gestellt.
Mein Bauchgefühl, dass der Käufer den Antrag möglicherweise in der Absicht gestellt haben könnte, mich um mein Geld zu betrügen, wird immer stärker.
Zuerst stellte der Käufer einen Käuferschutzantrag mit der Angabe "Ware nicht erhalten".
Im Text dazu schrieb er, das MacBook würde die Eingabe der Vorbesitzer-Apple-ID verlangen.
Auf meinen Hinweis, dass ich einen Account "MacUser" benutzungsfertig eingerichtet hatte (die Benutzung des AppStore meiner Erinnerung nach mit meiner Apple-ID so aktiviert, dass fürs App-Herunterladen keine erneute Authorisierung nötig ist) und das Passwort seinerzeit per ebay-Mitteilung übermittelt hatte, präzisierte der Käufer seine Aussage, dass der Computer beim Versuch, das MacOS neu zu installieren, dazu auffordert, die Apple-ID des Vorbesitzers einzugeben.
Da ich Jahre im PC-Support tätig war, versuchte ich, dem Käufer Support zu geben, um das Problem erledigt zu bekommen.
Mich verwunderte, dass der Käufer auch auf klare Fragen sich generell sehr vage ausdrückte, so dass es schwer war, seine Antworten zu interpretieren.
So versuchte ich den Apple-Support zu erreichen, fand aber keine Kontaktmöglichkeit ausser anzurufen.
Nachdem ich durch meine Nachfrage, ob Gehörlose vom Apple-Support ausgeschlossen sind, erfahren habe, dass es auf der englischen Apple-Webseite einen Support-Chat gibt, habe ich diesen dann genutzt (siehe diesen Thread: https://communities.apple.com/de/thread/250459836)
Im Support-Chat habe ich dann erfahren, dass eine Abfrage nach Vorbesitzer-Account u.a. dadurch verursacht sein könnte, dass das MacBook noch in der "Devices"-Liste in meiner Apple-ID stand.
Für mich war das alles ganz neu. Denn nachdem ich 1984 meinen Apple II verkauft hatte, war das MacBook, das ich letztes Jahr bekam, mein erstes Apple-Produkt seit fast 35 Jahren.
Um den App-Store zu nutzen, hatte ich deshalb eine Apple-ID einrichten müssen. Ich habe mich sonst nicht weiter um den Apple-ID-Kram gekümmert, kein iCloud, kein iTunes usw. benutzt, habe den den Mac praktisch nur genutzt als Browser-Testplattform für Webseiten.
Es lag ausserhalb meines Vorstellungsbereiches, dass durch das blosse Herunterladen von Apps der Rechner für die Benutzung von anderen Apple-ID-Accounts aufgrund einer Eintragung in eine "Devices"-Liste meines Apple-ID-Accounts möglicherweise für andere Leute gesperrt sein könnte. Über diese Dinge lernte ich erst durch meine Recherchen wegen dem Paypal-Fall.
So habe ich dann das MacBook unverzüglich aus der "Devices"-Liste gelöscht, wie mich der Apple-Support instruiert hatte.
[fortgesetzt im nächsten Post]
MacBook Air