Mac-Backup auf externe Festplatte ist nicht zeitgemäß

Wozu noch NAS und externe Festplatten? Das verstehe ich wirklich nicht… Warum kann man nicht einfach seinen Apple Speicherplan nutzen für automatische TimeCapsule Backups des MacBookPro über WLAN? Sollte technisch sicherlich möglich sein…


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MacBook Pro 13″, macOS 10.13

Gepostet am 01. Feb. 2022 14:27

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Gepostet am 01. Feb. 2022 23:35

Ein lokales backup hat unschätzbare Vorteile - wir sind nicht vom Netzwerk abhängig, wenn wir unsere Daten dringend brauchen. Wir können jederzeit auf unser backup zugreifen, auch wenn das Netzwerk mal wieder grottenschlecht und langsam ist, oder ein tagelanger Totalausfall, oder wir auf Reisen sind, und das Arbeiten mit einem lokalen backup ist deutlich schneller, als über das Netz.

Und am wichtigsten - es ist sehr einfach, regelmässig unser backup zu testen, ob es in Ordnung ist. Wenn wir feststellen, dass ein backup nicht (mehr) lesbar ist, können wir umgehend ein neues anlegen. Nichts ist schlimmer als ein backup, das sich als unlesbar herausstellt, wenn wir es brauche, und wir uns in trügerischer Sicherheit wiegen.


Ein Cloud Backup hat den unschätzbaren Vorteil, dass es weit entfernt gespeichert ist. Das gibt eine zusätzliche Sicherheit für den Fall, dass eine Katastrophe unsere Wohnung verwüstet und unsere Computer plus backup Platten zerstört werden. Ich habe schon zweimal von zusätzlichen, weit entfernten backups profitiert: Als wegen eines defekten Daches mein Arbeitszimmer im Institut überschwemmt worden ist und alle Computer plus backup Platten defekt waren, und einanderes mal, als ein Blitzeinschlag eine hohe Überspannung verursacht hatte und die Computer plus die angeschlossenen backups defekt waren.

Und natürlich ist es lästig, an einem tragbaren Computer externe Laufwerke anschliessen zu müssen. Da ist ein cloud backup angenehmer.


Wir brauchen beides - ein lokales backup, damit wir bei Netzwerkausfall an unsere Daten kommen, und ein backup an einem anderen Ort. Die Methoden ergänzen sich, wie Christine so treffend gesagt hat.


Es kommt aber nicht nur auf den Ort an, wo ein backup liegt. Es kommt auf die Art des backups an.

  • Wir müssen den aktuellen Zustand sichern. Das schützt uns, wenn ein Computer oder iPhone usw. plötzlich defekt ist oder gestohlen wird und wir den aktuellen Zustand wieder herstellen müssen. Das geht gut mit Time Machine, und bedingt auch mit iCloud.
  • Wir müssen uns gegen Bedienungsfehler absichern und Fehler, wie versehentlich gelöschte Daten, rückgängig machen können. Das geht gut mit Time Machine, da Time Machine den Verlauf sichert. Mit einem genügend grossen Time Machine Laufwerk können wir mit Glück mehr als ein Jahr in die Vergangenheit zurückgehen. Aber je weiter wir zurückgehen, desto dünner werden die Daten, da Time Machine ältere Daten löscht, wenn der Speicher knapp wird.
  • Für bestimmte wichtige Projekte oder Unterlagen brauchen wir gesicherte Archive für die Daten und Dokumente der Vorjahre. Archivierte Originale helfen auch, wenn interne Speicher langsam das Ende der Lebenszeit erreichen und nach und nach Daten zerstört werden, ohne das wir es rechtzeitig bemerken. In so einem Fall kann es passieren, dass wir für die defekten Dokumente oder Bilder und Videos im gesamten Time Machine Verlauf nur noch die defekte Version finden. Ein Archiv aller Dokumente und Daten, wo wir neue Objekte gleich beim Importieren sichern, gibt uns die Möglichkeit, die ursprüngliche Version auch Jahrzehnte später wieder zu restaurieren. Das ist der Grund, warum ich beispielsweise noch iPhoto Mediatheken von 2002 aufhebe, und ich habe sie auch schon benötigt.


Ich erwähne die Archive deshalb, weil es ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass ein backup auch immer ein gesichertes Archiv der alten Dokumente ist. Um eine Archiv müssen wir uns selbst kümmern. Selbst Time Machine legt kein vollständiges Archiv aller alten Dokumente und Daten an. Wenn wir Dokumente und Daten vom Gerät löschen, verschwinden sie auch irgendwann vom Time Machine backup.





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5 Antworten
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01. Feb. 2022 23:35 als Antwort auf martin51

Ein lokales backup hat unschätzbare Vorteile - wir sind nicht vom Netzwerk abhängig, wenn wir unsere Daten dringend brauchen. Wir können jederzeit auf unser backup zugreifen, auch wenn das Netzwerk mal wieder grottenschlecht und langsam ist, oder ein tagelanger Totalausfall, oder wir auf Reisen sind, und das Arbeiten mit einem lokalen backup ist deutlich schneller, als über das Netz.

Und am wichtigsten - es ist sehr einfach, regelmässig unser backup zu testen, ob es in Ordnung ist. Wenn wir feststellen, dass ein backup nicht (mehr) lesbar ist, können wir umgehend ein neues anlegen. Nichts ist schlimmer als ein backup, das sich als unlesbar herausstellt, wenn wir es brauche, und wir uns in trügerischer Sicherheit wiegen.


Ein Cloud Backup hat den unschätzbaren Vorteil, dass es weit entfernt gespeichert ist. Das gibt eine zusätzliche Sicherheit für den Fall, dass eine Katastrophe unsere Wohnung verwüstet und unsere Computer plus backup Platten zerstört werden. Ich habe schon zweimal von zusätzlichen, weit entfernten backups profitiert: Als wegen eines defekten Daches mein Arbeitszimmer im Institut überschwemmt worden ist und alle Computer plus backup Platten defekt waren, und einanderes mal, als ein Blitzeinschlag eine hohe Überspannung verursacht hatte und die Computer plus die angeschlossenen backups defekt waren.

Und natürlich ist es lästig, an einem tragbaren Computer externe Laufwerke anschliessen zu müssen. Da ist ein cloud backup angenehmer.


Wir brauchen beides - ein lokales backup, damit wir bei Netzwerkausfall an unsere Daten kommen, und ein backup an einem anderen Ort. Die Methoden ergänzen sich, wie Christine so treffend gesagt hat.


Es kommt aber nicht nur auf den Ort an, wo ein backup liegt. Es kommt auf die Art des backups an.

  • Wir müssen den aktuellen Zustand sichern. Das schützt uns, wenn ein Computer oder iPhone usw. plötzlich defekt ist oder gestohlen wird und wir den aktuellen Zustand wieder herstellen müssen. Das geht gut mit Time Machine, und bedingt auch mit iCloud.
  • Wir müssen uns gegen Bedienungsfehler absichern und Fehler, wie versehentlich gelöschte Daten, rückgängig machen können. Das geht gut mit Time Machine, da Time Machine den Verlauf sichert. Mit einem genügend grossen Time Machine Laufwerk können wir mit Glück mehr als ein Jahr in die Vergangenheit zurückgehen. Aber je weiter wir zurückgehen, desto dünner werden die Daten, da Time Machine ältere Daten löscht, wenn der Speicher knapp wird.
  • Für bestimmte wichtige Projekte oder Unterlagen brauchen wir gesicherte Archive für die Daten und Dokumente der Vorjahre. Archivierte Originale helfen auch, wenn interne Speicher langsam das Ende der Lebenszeit erreichen und nach und nach Daten zerstört werden, ohne das wir es rechtzeitig bemerken. In so einem Fall kann es passieren, dass wir für die defekten Dokumente oder Bilder und Videos im gesamten Time Machine Verlauf nur noch die defekte Version finden. Ein Archiv aller Dokumente und Daten, wo wir neue Objekte gleich beim Importieren sichern, gibt uns die Möglichkeit, die ursprüngliche Version auch Jahrzehnte später wieder zu restaurieren. Das ist der Grund, warum ich beispielsweise noch iPhoto Mediatheken von 2002 aufhebe, und ich habe sie auch schon benötigt.


Ich erwähne die Archive deshalb, weil es ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass ein backup auch immer ein gesichertes Archiv der alten Dokumente ist. Um eine Archiv müssen wir uns selbst kümmern. Selbst Time Machine legt kein vollständiges Archiv aller alten Dokumente und Daten an. Wenn wir Dokumente und Daten vom Gerät löschen, verschwinden sie auch irgendwann vom Time Machine backup.





02. Feb. 2022 11:13 als Antwort auf martin51

Sollte technisch sicherlich möglich sein…


Technisch machbar ist das sicher. Andere Anbieter bieten ja durchaus entsprechende Speicherlösungen an. Man sollte aber dabei eben nicht vergessen, dass die Cloud nichts Magisches ist, sondern im Wesentlichen ein Computer, der jemand anderem gehört. Und den man nicht unter Kontrolle hat, incl. dessen Status der Ausfallsicherheit.

Ein Cloud-Backup kann in einem Gesamt-Backup-Konzept durchaus eine sinnvolle Komponente sein (Außer-Haus-Kopie, zeitnahe Differenzsicherung, ...), es kann aber NIE allein ein sicheres Backup darstellen.


Alle anderen relevanten Punkte zu dem Thema wurden eigentlich schon angesprochen.

02. Feb. 2022 11:33 als Antwort auf vieledinge

Danke für Eure Beiträge, und auch dass Ihr Euch die Zeit nehmt für die wirklich ausführlichen Kommentare.


Ich stimme Euch vollkommen zu und wundere mich umso mehr, dass bis dato keine Möglichkeit gibt mit "MacBookPro-Bordmitteln" das TimeCapsule-Backup in die Cloud zu speichern, weder zusätzlich noch alternativ zu einem lokalen TC-Backup.


Insofern nochmal Danke

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